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USA erwägen härtere Gangart gegen Venezuela

Zu Beginn ihrer Lateinamerikareise hat sich US-Außenministerin Condoleezza Rice besorgt über die Entwicklung in Venezuela geäußert. Außenministerin Rice äußert Besorgnis über die innenpolitische Entwicklung.

Auf dem Flug in die brasilianische Hauptstadt Brasilia sagte Rice am Dienstag, sowohl die innenpolitische Lage in Venezuela als auch die Beziehungen zu seinen Nachbarstaaten gäben Anlass zu Besorgnis.

Venezuela werde eines der Themen bei ihren Gesprächen in Brasilien, Kolumbien, Chile und El Salvador sein. Die US-Regierung und der linksnationalistische venezolanische Präsident Hugo Chavez werfen sich schon seit längerem vor, die Region destabilisieren zu wollen. Laut „New York Times” erwägt Washington gegenüber Chavez jetzt eine härtere Gangart.

Die Zeitung zitierte einen für Lateinamerika-Fragen zuständigen Kongressabgeordneten mit den Worten, wenn Caracas das Angebot für ein „stärker pragmatisch ausgerichtetes Verhältnis” ausschlage, könne die US-Regierung „auch auf Konfrontationskurs gehen”. Dem Bericht zufolge hat eine Task Force in Washington bereits Strategien für einen schärferen Kurs ausgearbeitet.

Dazu zählten die Unterstützung von Oppositionsgruppen in Venezuela sowie von Nachbarstaaten, die sich von Chavez distanzieren und ihn somit isolieren könnten. Der venezolanische Staatschef will im kommenden Jahr erneut zur Wahl antreten.

Die Beziehungen zwischen den USA und Venezuela sind seit Chavez’ Amtsantritt 1999 angespannt. Der venezolanische Präsident wirft Washington vor, Mordpläne gegen ihn zu hegen und im Jahr 2002 den Putsch gegen ihn unterstützt zu haben, bei dem er für 48 Stunden von der Staatsspitze vertrieben wurde.

Am Sonntag erklärte Chavez die militärische Zusammenarbeit mit den USA nach 35 Jahren für beendet. Ein Teil der US-Militärausbilder habe innerhalb der venezolanischen Armee eine Schmutzkampagne gegen Venezuela gestartet.

Venezuela exportiert täglich 1,5 Millionen Barrel Erdöl in die Vereinigten Staaten. Washington wirft Chavez unter anderem seine Nähe zum kommunistisch regierten Kuba vor. Dorthin wollte der venezolanische Präsident am Mittwoch reisen.

Rice in Brasilien: Krisenländer Hauptthema

US-Außenministerin Condoleezza Rice ist am Dienstag zu einem zweitägigen Besuch in Brasilien eingetroffen. Brasilien ist die erste Etappe der insgesamt viertägigen Lateinamerika-Reise, die sie auch nach Kolumbien, Chile und El Salvador führen wird. Hauptthema der Reise soll nach amtlichen Angaben die politische „Stabilisierung“ Südamerikas sein.

In Brasilia wollte sich Rice am Dienstag unter anderem mit Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva und mit ihrem Amtskollegen Celso Amorim treffen. Dabei sollten nach Angaben des brasilianischen Außenministeriums vor allem die Lage in Ecuador nach der Absetzung von Präsident Lucio Gutiérrez durch das Parlament sowie der Einfluss der linksgerichteten Regierung Venezuelas in der Region zur Sprache kommen. Venezuelas Präsident Hugo Chàvez hatte erst am Sonntag die militärischen Beziehungen zu den USA abgebrochen.

Brasilianische Medien hoben im Vorfeld des Besuches hervor, dass es vor allem beim Thema Venezuela große Meinungsverschiedenheiten zwischen Washington und Brasilia gebe. Der Ex-Gewerkschafter Lula unterhält zwar sehr gute Beziehungen zur US-Regierung, gilt aber auch als enger politischer Freund des Ex-Putschisten Chavez. Nach in Washington vorherrschender Meinung fördert das Erdölland Venezuela mit seiner Finanzkraft aufständische Bewegungen in der Region.

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