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Ende November stimmen Schweizer über Goldreserven der Nationalbank ab

Schweizer stimmen über Gold ab.
Schweizer stimmen über Gold ab. ©DAPD
Am 30. November stimmen die Schweizer ab, ob ihre Nationalbank künftig mindestens 20 Prozent ihrer Aktiva als Gold halten muss. Der Schweizer Ständerat, die kleine Kammer des Schweizer Parlaments, hat die Initiative abgelehnt. Die Initiatoren lassen aber nicht locker. Die Initiative gibt der SNB fünf Jahre Zeit, um den geforderten Goldanteil zu erreichen.

Als Folge der Interventionen zur Stützung des Schweizer Franken beträgt die Bilanzsumme der Nationalbank derzeit über eine halbe Billion Franken (414,52 Mrd. Euro). 7,5 Prozent davon hielt die SNB Ende August in Gold. Damit der Goldanteil 20 Prozent betrage, müsse die Nationalbank Gold im Wert von 60 Milliarden Franken zukaufen, hatte Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf Anfang Oktober gesagt. Die Initiatoren meinen hingegen, die SNB müsse nur ihre Währungsreserven abbauen, um den Wert zu erreichen.

Weitere Verkäufe sollen verboten werden

Für das Initiativkomitee ist das Gold im Keller der Nationalbank das langfristig “sicherste und stabilste Geldaufbewahrungsmittel” in wirtschaftlich turbulenten Zeiten. Nachdem im Jahr 2000 die gesetzliche Bedingung weggefallen war, dass Notenbankgeld teilweise durch Gold gedeckt sein muss, verkaufte die Nationalbank schrittweise 1.550 Tonnen Gold. Seit 2008 hält sie 1.040 Tonnen des Edelmetalls.

Die Initiative “Rettet unser Schweizer Gold” will weitere Verkäufe verbieten und das Gold zur Gänze in der Schweiz gelagert sehen. Derzeit liegen 30 Prozent der Goldreserven in Großbritannien und Kanada.

Gegner warnen

Die Gegner der Initiative warnen davor, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) bei einer Annahme ihre Unabhängigkeit und ihre Handlungsfähigkeit verlieren würde. Das unverkäufliche Gold würde die Handlungsfähigkeit der Nationalbank beschränken, Arbeitsplätze vernichten und Löcher in die Kassen von Bund und Kantonen reißen. Die Goldmenge wäre absolut nutzlos, da sie durch das Verkaufsverbot nicht genutzt werden dürfte, das sei wie ein Feuerlöscher, den man im Brandfall nicht benutzen dürfe.

Schließlich würde es der Schweizer Nationalbank unmöglich, Gewinne zu erwirtschaften – der Bund und Kantonen zukommen würde. Dieses Loch müsste durch Steuererhöhungen, Leistungsabbau und Neuverschuldung gestopft werden.

(APA)

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