Dass Ziel, Sonderschulen bis zum Jahr 2020 abzuschaffen, hält der neue Landesschulinspektor für Sonderpädagogik, Christian Kompatscher, für nicht umsetzbar.
Vorrangiges Ziel der Reform sei es, mehr inklusive Bildungsangebote für Kinder mit Lernschwierigkeiten anzubieten, sagt Kompatscher gegenüber dem “ORF Vorarlberg”. Eine Möglichkeit wäre, Volks-, Mittel- und Sonderschulen zusammenzuschließen. Derzeit gebe es laut Kompatscher Gespräche, auch Vorarlberg zu einer “Inklusiven Modell-Region” zu machen.
UN-Behindertenrechtkonvention
In Vorarlberg gibt es 17 sonderpädagogische Schulen. Darunter klassische Sonderschulen sowie Landeseinrichtungen wie das Schulheim Mäder oder das Landes-Zentrum für Hörgeschädigte.
Seit die UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2006 in Kraft trat, ist Inklusion ein Menschenrechtsbegriff. Dadurch wird die staatliche Verpflichtung unterstrichen, Menschen mit Behinderung “gleichberechtigt mit Anderen” die gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
ÖVP: “Sonderschulen erhalten”
Das dies nicht gleichzeitig bedeute, Sonderschulen abzuschaffen, ist Wolfgang Türtscher, Obmann der Lehrerinnen und Lehrer im ÖAAB, der Arbeitnehmervereinigung der ÖVP, überzeugt.
“Diese Forderung ist sachlich nicht zu begründen und ist eine jener Sparmaßnahmen, die scheinpädagogisch begründet werden”, sagt Türtscher. Er fordert gemeinsam mit der bundesweiten “Bürgerinitiative für der Erhalt besonderer Schulen”, österreichische Sonderschulen zu erhalten.
Für den Erhalt der Sonderpädagogischen Förderzentren sprächen viele Gründe. “Die Lehrperson kann die Schüler auf Grund der Klassengröße, wegen der Anwesenheit einer zweiten Lehrperson und oft sogar noch einer weiteren Betreuung wie Zivildiener oder Jugendlicher des freiwilligen sozialen Jahres, individueller betreuen. Die Individualität der Schüler wird stärker berücksichtigt, man kann besser auf Schwächen und Stärken eingehen.” Nicht alle Kinder seien gleich, das könnten zu aller erst die Eltern betroffener Kinder einschätzen.
(red)
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