Im Lauf des Vorjahres haben sich die Beschwerden VGKK-Versicherter bezüglich langer Wartezeiten bei MRT-Untersuchungen im niedergelassenen Bereich gehäuft.
Private Zahlungen beschleunigten den Warteprozess
Trotz ärztlicher Verordnung erhielten Patienten in Einzelfällen nur dann MRT-Termine in einem vertretbaren Zeitrahmen, wenn sie dafür teilweise beträchtliche private Zahlungen leisteten. Diese Angaben von Betroffenen haben sich aufgrund von Mystery Shopping Erhebungen teilweise bestätigt. Solche Fälle sind besonders im Raum Bregenz aufgetreten. Nun hat die Vorarlberger Gebietskrankenkasse gemeinsam mit der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft eine Lösung gefunden.
Dringende MRT können im LKH Bregenz durchgeführt werden
Diese sieht folgendermaßen aus: Versicherte, die ab September eine vertrauensärztlich genehmigte MRT-Untersuchung benötigen und innerhalb von vier Wochen nur dann einen Termin bei einem MRT-Institut angeboten bekommen, wenn sie dafür privat bezahlen, können sich nochmals an den ärztlichen Dienst der VGKK wenden. Wird bei einer neuerlichen Prüfung der Sachlage ein dringender Bedarf festgestellt, hat sich das LKH Bregenz bereit erklärt, die MRT-Untersuchungen nach Kapazitätsmöglichkeit durchzuführen.
Die Patienten können mit dem LKH Bregenz (Sekretariat der Radiologie, Tel.: 05574 401 4900) Kontakt aufnehmen. Dort erhalten sie die MRT-Untersuchung kurzfristiger, also maximal innerhalb von vier Wochen, ohne dafür selbst Kosten tragen zu müssen. Die VGKK rechnet diese Untersuchungen direkt mit dem Krankenhaus ab.
Nicht jeder hat die Möglichkeiten zu privaten Zahlungen
„Für uns als soziale Krankenkasse ist es nicht hinnehmbar, dass unsere Versicherten aufgrund von vorgeschobenen Kapazitätsschwierigkeiten medizinisch notwendige Leistungen in einem angemessenen zeitlichen Rahmen nur gegen Privatzahlung erhalten“, begründet VGKK-Obmann Manfred Brunner das Engagement.
Brunner: „Dem Patient bleibt ja in dringenden Fällen gar keine andere Möglichkeit als in den sauren Apfel „überhöhte Privatzahlung“ zu beißen. Nicht jeder hat aber die finanziellen Möglichkeiten dazu.“ Neben den Kosten seien laut Brunner auch mögliche negative Auswirkungen einer verzögerten MRT-Diagnostik auf die gesundheitliche Entwicklung der Patienten zu bedenken gewesen. Nicht zuletzt verlängern sich durch diese Terminstrategie auch die Krankenstände in unnötiger Weise – was ein weiterer Grund für diese Ausweichmöglichkeit in den öffentlichen Krankenhaussektor war.
(red.)
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