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EM 2020 in mehreren Städten in ganz Europa

Platini-Vorschlag von Exekutivkomitee angenommen.
Platini-Vorschlag von Exekutivkomitee angenommen. ©EPA
Die Fußball-EM 2020 geht nicht mehr in einem oder zwei Ausrichterländern, sondern in verschiedenen Städten in ganz Europa über die Bühne.

Diese Entscheidung des Exekutivkomitees der Europäischen Fußball-Union (UEFA) gab deren Generalsekretär Gianni Infantino am Donnerstag in einer Pressekonferenz in Lausanne bekannt.

Platini-Vorschlag angenommen

Um wieviele Städte und Länder es sich handeln wird, darauf wollte sich die UEFA vorerst nicht festlegen. Die Idee zu einer Änderungen des Formates in diese Richtung kam von UEFA-Präsident Michel Platini. Die nächste EM 2016 wird mit 24 Teams in dessen Heimat Frankreich ausgetragen.

Wien als möglicher Kandidat

Die Fußball-EM könnte nur zwölf Jahre nach der EURO 2008 erneut nach Österreich zurückkehren. Der Weg dorthin ist allerdings weit. Vorerst hat die UEFA am Donnerstag nur ihre Grundsatzentscheidung mitgeteilt, die EM zum 60-Jahr-Jubiläum des Turniers 2020 in verschiedenen großen Städten in ganz Europa auszutragen. Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) will erst nach Vorliegen eines detaillierten Anforderungsprofils über eine mögliche Bewerbung entscheiden.

“Vom Bauch weg könnte Wien eine Rolle spielen”, meinte ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig. “Zuerst müssen wir aber die genauen Auflagen abwarten. Wenn wir die kennen, können wir uns anschauen, ob es Sinn macht, sich einzubringen.” Die EM 2020 geht wie jene 2016 in Frankreich mit 24 Teams über die Bühne. Eine Qualifikation des eigenen Nationalteams sei keine Bedingung für die Ausrichtung von EM-Spielen. Ludwig: “Es ist niemand ausgeschlossen.”

Eine genauere Ausarbeitung der Anforderungen erwartet sich Ludwig, der auch in diversen UEFA-Gremien sitzt, von zwei Arbeitsgruppen bis Jänner. “Derzeit gibt es überhaupt noch keine Details. Wir sehen die Sache daher sehr, sehr entspannt”, betonte der ÖFB-General. Zudem betreffen die Änderungen vorerst nur das Jubiläumsturnier 2020. Über die kontinentalen Titelkämpfe ab 2024 wurde laut Ludwig noch nicht gesprochen.

Bewerbungsfrist beginnt im März

Die offizielle Bewerbungsfrist beginnt laut UEFA-Angaben voraussichtlich im März. Halbfinal- und Finalspiele dürften an einen Ort vergeben werden. Dazu kommen vier Viertelfinalstädte, in denen auch Gruppenspiele stattfinden, sowie Städte mit ausschließlich Gruppenspielen. “Davon wird auch die geforderte Stadionkapazität abhängen. Sollten 30.000 Zuschauer reichen, wären auch Salzburg und Klagenfurt ein Thema”, erklärte Ludwig.

In den beiden Landeshauptstädten war bereits bei der EURO 2008 gespielt worden, die UEFA-Diktion von “europäischen Metropolen”, in denen der Ball 2020 rollen soll, spricht aber für Wien als aussichtsreichsten heimischen Kandidaten. Im renovierten Ernst-Happel-Stadion war vor vier Jahren das EM-Finale zwischen Spanien und Deutschland (1:0) über die Bühne gegangen. Die Arena fasst knapp 50.000 Zuschauer.

Zudem geht es der UEFA nicht nur um die reine Stadiongröße, sondern auch um die vorhandene Infrastruktur in puncto Unterkünfte und Verkehr. Ein großer internationaler Flughafen dürfte laut Ludwig ebenso Pflicht sein wie ausreichend Hotelbetten. “Vom Bauchgefühl her glaube ich nicht, dass 30.000 Zuschauer reichen werden”, meinte der Generaldirektor. “Aber warten wir auf die genauen Anforderungen.”

Sollte der Fußballbund nach deren Prüfung übereinkommen, dass eine Bewerbung Sinn mache, werde man mit der entsprechenden Stadt Gespräche aufnehmen. Auch der Bund müsse einbezogen werden, ginge es doch auch um Steuerfragen oder um eine etwaige temporäre Aufhebung der Schengen-Zone. Ludwig: “Bis jetzt ist es eine Grundsatzentscheidung der UEFA für dieses Modell, das jetzt angegangen wird. Das werden wir uns in Ruhe anschauen.”

(APA)

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