AA

Einmal Opfer - immer Opfer?

Um Opfern von Gewalttaten optimal zu helfen, wollen sich Gendarmerie, Justiz, Sozialarbeiter und Psychologen in Vorarlberg stärker zusammen tun. Traumatisierung [DOC 115 KB] | Resumee-Opferschutz [DOC 22 KB]

Opfer von Gewalttaten leiden häufig über lange Zeit unter Krisen und Verunsicherung. Um ihnen optimal zu helfen, wollen sich Gendarmerie, Justiz, Sozialarbeiter und Psychologen in Vorarlberg stärker zusammen tun.

Am Dienstag trafen sich deshalb Beteiligte aus allen Bereichen zu einer Fachtagung im Medienhaus. Dabei ging es um die Leitfrage „Einmal Opfer – immer Opfer?“.

„Wir sind relativ weit, was Frauen und häusliche Gewalt betrifft. Bei Angriffen auf Kinder ist das leider noch nicht so, und schon gar nicht bei der Prävention und der Behandlung der Täter“, sagte der Wiener Jurist Dr. Albin Dearing. Experten aus Vorarlberg sind ebenfalls der Meinung, dass die Dunkelziffer hoch ist. „Landesweit nur fünf bis zehn Anzeigen pro Jahr wegen Kindesmisshandlung, das ist weit weg von der Realität“, sagt Dr. Stefan Allgäuer vom Institut für Sozialdienste. Er ist deswegen dafür, Lehrer, Erzieher und Ärzte zu sensibilisieren und Netzwerke zwischen den Institutionen zu bilden. Vorarlberg hat laut Allgäuer ohnehin den Vorteil der Überschaubarkeit: „Vieles funktioniert informell. Wir können zum Beispiel für das Opfer anonym beim Staatsanwalt anrufen und klären, ob eine Anzeige überhaupt Sinn macht.“ Allzu oft werden Opfer durch das Verfahren nämlich ein zweites Mal traumatisiert, ohne dass viel dabei heraus kommt. Auch Berater und Helfer leiden häufig unter ihren Erfahrungen, wie der Pschiater Dr. Jörg Häflinger aus Zürich erklärte.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Einmal Opfer - immer Opfer?