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Eine Schule am Puls der Zeit

Als „Schule mit starker Entwicklungsorientierung“ bekam die HAK/HAS Lustenau den Hauptpreis in der Kategorie Sekundarstufe II.
Als „Schule mit starker Entwicklungsorientierung“ bekam die HAK/HAS Lustenau den Hauptpreis in der Kategorie Sekundarstufe II. ©VLK_FOTO SERRA/Studio 22_MarcelHagen/Laurence Feider
Die HAK/HAS Lustenau wurde mit dem 1. Vorarlberger Schulpreis ausgezeichnet.
Vorarlberger Schulpreis für HAK/HAS Lustenau

Lustenau. Eine kleine blitzblaue Plakette ziert seit kurzem den Eingang der HAK/HAS Lustenau. Genau seit dem 19. Mai 2017 – das war nämlich der Tag, an dem in der Alten Seifenfabrik in Lauterach zum ersten Mal der Vorarlberger Schulpreis verliehen wurde. Der Hauptpreis in der Kategorie Sekundarstufe II ging dabei an die Handelsakademie und Handelsschule Lustenau.

Sechs Qualitätsbereiche

Wettbewerbe sind im Normalfall keine Motivation für Direktor Johann Scheffknecht – doch als er die Ausschreibung zum Vorarlberger Schulpreis unter dem Motto „Vielfalt macht Schule“ las, war er begeistert. „Mir hat gefallen, dass nicht ein einzelner Aspekt bewertet wird, sondern sechs Qualitätsbereiche evaluiert werden, die ein umfassendes Verständnis von Schulbildung zum Ausdruck bringen“, erklärt Scheffknecht. So wurden die notwendigen Unterlagen in den sechs Bereichen zusammengestellt und die Bewerbung eingereicht. „Wir haben eigentlich nur zu Papier gebracht, was an unserer Schule sowieso umgesetzt wird“, so der Direktor.

Hochmoderne Schule

Und damit konnte die HAK/HAS Lustenau bei der international besetzten Jury punkten. Drei Experten verbrachten eineinhalb Tage an der Schule, wohnten dem Unterricht bei, führten Gespräche mit Lehrpersonen, Schülern, Schulwarten, Eltern und Gemeindeverantwortlichen. Sie erlebten eine moderne Schule, die sich nach dem Umbau technisch auf dem neuesten Stand präsentiert. E-Learning ist an der HAK/HAS Lustenau dank Smartboards und einer guten Computerinfrastruktur ein Schwerpunkt. Smartphones werden aktiv in den Unterricht integriert. Im Rahmen von Übungsfirmen schnuppern die Jugendlichen in die berufliche Praxis und sammeln erste Geschäftserfahrungen.

Große Vielfalt

„Ich denke ausschlaggebend für die Nominierung und letztlich auch die Auszeichnung war die Vielfalt an kleinen Dingen, die es so an Höheren Schulen nicht oft gibt“, meint Johann Scheffknecht. Dazu gehört ein verpflichtendes Feedbacksystem, mit dem die Schüler online die Unterrichtsqualität der Lehrer bewerten. Oder der digitale Zufallsgenerator, mit dem versucht wird, alle Schüler in den Unterricht einzubeziehen. Genauso wie der alle zwei Monate stattfindende Klassenrat in dem die Schüler demokratisch Lösungen für anfallende Probleme suchen. Auf Lehrerebene gibt es eine offene Steuergruppe in der neue Ansätze entwickelt werden. Alle Lehrer sind eingeladen mitzureden und die Schule gemeinsam voranzutreiben. Seit kurzem wird die Methode der „Lesson Studies“ angewandt, um den Unterricht zu optimieren.

Entwicklungsorientiert

Diese zukunftsorientierte Gestaltung und Offenheit gegenüber neuen Methoden, hinterließ einen bleibenden Eindruck bei der Jury. „Die Handelsakademie und Handelsschule Lustenau beeindruckt durch eine reflexive Schulführung und ein ausgeprägtes Bewusstsein für Fehlentwicklungen. Daraus resultiert eine starke Entwicklungsorientierung. Der Motor für diese permanente Weiterentwicklung ist eine offene Steuergruppe, an der alle Lehrpersonen mitarbeiten können. Auf diese Weise gelingt es der Schule, immer am Zahn der Zeit zu sein und das Kollegium partizipativ in die Schul- und Unterrichtsgestaltung einzubeziehen.“ hieß es in der Laudatio. Positiv aufgefallen ist auch das freundschaftliche Klima, das sowohl im Lehrkörper als auch in den Klassen wahrzunehmen ist.

Schulen vor den Vorhang

Mit dem 1. Vorarlberger Schulpreis möchten das Land Vorarlberg und der Landesschulrat für Vorarlberg gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Vorarlberg und der Industriellenvereinigung Vorarlberg Schulen vor den Vorhang holen, die mit innovativen Konzepten und erfolgreicher Praxis überzeugen und damit Vorbild für andere sein können. In drei Kategorien – Grundstufe, Sekundarstufe I und Sekundarstufe II – wurden jeweils ein Hauptpreis im Wert von 3.000 Euro sowie zwei Anerkennungspreise im Wert von jeweils 1.000 Euro vergeben. Als Grundlage für die Auswahl der neun Schulen dienten die umfangreichen schriftlichen Bewerbungen in sechs Qualitätsbereichen. Zudem mussten sich die Schulen im Rahmen eines zweitägigen Schulbesuchs einer unabhängigen Jury stellen.

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