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Eine politische Ära geht zu Ende

Nach rund 25 Jahren als Ortsvorstehr Gisingens verlässt Peter Vaschauner die politische Bühne.
Nach rund 25 Jahren als Ortsvorstehr Gisingens verlässt Peter Vaschauner die politische Bühne. ©Emir T. Uysal
Vom Segelfahrer zum Ortsvorsteher – ein unermüdlicher Tausendsassa. Feldkirch. (etu) Alles fing mit der „Reise des Odysseus“ an. Als Seefahrer, Abenteurer und später Kapitän schnupperte Peter Vaschauner das erste Mal die Luft an vorderster Front.

Mit dem Yacht-Club Liechtenstein erzielte er beim „1000 Meilen Race“ in Ägypten 1990 den vierten Rang. Ehrgeizig, stolz und doch bescheiden, aufrichtig, tollkühn und ebenso nachdenklich – alles Eigenschaften, die dem Seemann in seinen späteren Ämter geholfen haben.
Vaschauners politische Karriere begann 1985 in der ÖVP, als er in die Stadtvertretung einzog. In kürzester Zeit in zahlreichen Ausschüssen vertreten, gewann er zeitgleich das Vertrauen der Mitbürger.

Zeit hinterließ Spuren
Nach rund 25 Jahren als Ortsvorsteher des bevölkerungsreichsten Ortsteils Feldkirchs – Gisingen – zieht er nun einen Schlussstrich und verlässt die politische Bühne. „An der Spitze der Kommunalpolitik tätig zu sein, ist ein harter Job“, sagt er. Rückblickend meint er aber: „Es hat mir Spaß gemacht – ich selber bin dankbar, dass ich Politik machen durfte.“
„Im Nachhinein würde ich mich nicht mehr über jede Kleinigkeit so aufregen“, so Vaschauner lachend. „Ich bin stolz auf mein Herz, es wurde oft verletzt, zertrampelt, ausgenutzt und trotzdem funktioniert es noch.“ Eine so lange Zeit ging an ihm nicht spurlos vorüber und  habe auch  Einschnitte in sein Leben gemacht, dennoch kann er sich ein Leben ohne Politik nicht vorstellen. Zur Notwendigkeit seines früheren Amtes zeigt sich Vaschauner resolut: „Als Ortsvorsteher hat man den direkten Draht zum Bürger, eine Brücke der Sicherheit wird geschaffen – insofern man ehrlich zu allen Parteien ist.“

Heimat, wo der Anker liegt
Das Feldkircher Original hat seine Rolle als Werkzeug genutzt, um den Mitmenschen zu helfen. Ein Höhepunkt in seiner Amtszeit war sicher die Neukanalisierung Gisingens. „Die Stadt musste eine große Geldmenge in die Hand nehmen, da 80 Prozent von Gisingen nicht kanalisiert waren. Im Zuge dessen wurden die Straßen neu gestaltet.“
Dass dieser fest eingesessene Gisinger eigentlich aus Bludenz stammt, würde keiner vermuten. „Heimat ist dort, wo man seinen Anker festgelegt hat“ – diese Botschaft habe er früher jedem Neuzugezogenen persönlich mit der Hausnummer vorbeigebracht.
Der LKH-Feldkirch-Betriebsrat zeigt sich froh, dass es noch Personen gibt, die sich der Herausforderung der Gemeindepolitik stellen. „Wer sich auf Politik einlässt, muss mit dem Ärgsten rechnen. Als Ortsvorsteher in Feldkirch ist es wichtig, dass man bei diesem 24-Stunden-Amt ,farbenblind’ ist.“ Es genüge nicht, auf die Politik zu schimpfen – man könne ja auch helfen. Mit dem frohen Gedanken, für Gisingen nicht nur altbewährte, sondern auch junge Mandatare gefunden zu haben, tritt er nun ab. „Politik ist kein Einzelerfolg, sondern immer Teameinsatz. Gisingen wird auch in Zukunft wachsen – sich mit dem tollen Einsatz vieler engagierter Mitbürger aber auch als lebenswerte Stadt weiterentwickeln.“

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