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Eine Pflanze im Blickfeld der Jugend

Chiara Wohlgenannt, Selina Willi und Lea Roncero nehmen das Hanfkraut unter die Lupe.
Chiara Wohlgenannt, Selina Willi und Lea Roncero nehmen das Hanfkraut unter die Lupe. ©edithhaemmerle
Drei HLW-Schülerinnen beschäftigen sich im Zuge ihrer Diplomarbeit mit Cannabis.
Eine Pflanze im Blickfeld der Jugend

Dornbirn. Ist Cannabis eine alte Wunderpflanze, die unaufhaltsam Einzug in die Gesellschaft hält? Diese Frage nehmen drei HLW-Schülerinnen genau unter die Lupe. „Cannabis, seine Wirkung und seine Einsatzmöglichkeiten“ haben Chiara Wohlgenannt aus Dornbirn, Selina Willi aus Andelsbuch und Lea Roncero aus Bildstein als Thema für ihre wissenschaftliche Vorarbeit zur Matura gewählt. Das Damen-Trio organisierte einen Vortrag zu diesem Spezialgebiet mit namhaften Referenten. „Wir wollen bewirken, dass die Hanfpflanze vor allem unter Jugendlichen und Eltern kein Tabu-Thema sein soll.“ Damit gingen die 18-jährigen Schülerinnen an die Öffentlichkeit. Der Saal im Pfarrheim Dornbirn-Hatlerdorf füllte sich am 24. Oktober schnell.

Das Thema stieß auf großes Interesse. Konrad Steuer, Leiter der Drogenberatungsstelle „Die Faehre“ machte den Beginn zum Vortrag: Die Einnahme von Cannabis sei für Jugendliche oft ein Ablöseverhalten von Zuhause, spricht der Experte aus Erfahrung. Ein Problem stelle allerdings die Beschaffung der Hanfpflanze dar, die bekanntlich illegal sei und der Preis dafür entsprechend hoch: „Sieben bis zehn Euro für ein Gramm“, nennt Steurer den Preis. Bernhard Amann (Obmann der Kontakt- und Anlaufstelle Ex & Hopp) ist aufgrund 40-jähriger Erfahrung als Diplomsozialarbeiter ein Vorkämpfer für die Cannabis-Legalisierung. Jede Gesellschaft habe ihre Droge. Cannabis sei Teil der Lebenskultur.

Als Naturprodukt für Textilien

Die Hanfpflanze weder als Genuss- noch als Rauschmittel, sondern als reines Naturprodukt, das bei der Herstellung von Textilien und Bettwaren verwendet wird, stellte Andrea Hager, Geschäftsführerin von „Wolena“, vor. Last, but not least referierte Dr. Franz Riedl, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, über die Wirkung und Anwendung von Cannabis im medizinischen Bereich. Der Pflanze, eingeteilt in drei Grundsorten, werden die Eigenschaften von entzündungshemmend, entkrampfend oder auch angstlösend zugesprochen. Ebenso bei Krebsleiden wirke Cannabidiol (CBD) gegen Übelkeit und Erbrechen, deren Ursachen meist durch eine Chemotherapie ausgelöst werden, so Riedl. Im Anschluss beantworteten die Experten, die sich für diesen Vortragsabend unentgeltlich zur Verfügung stellten, die Fragen aus dem Publikum.

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