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Eine Katze auf ein Baby vorbereiten: Tipps zur guten Gewöhnung von Anfang an

Bereits wenn das Baby unterwegs ist, kann man einiges tun, um die Katze vorzubereiten
Bereits wenn das Baby unterwegs ist, kann man einiges tun, um die Katze vorzubereiten ©Pixabay (Sujet)
Sobald man weiß, dass ein Baby unterwegs ist, bereitet man sich und die Familie auf die bevorstehenden Veränderungen vor. Idealerweise vergisst man dabei nicht die vierbeinigen Familienmitglieder - auch die Katze muss auf die Umstellungen in der häuslichen Umgebung und Routine vorbereitet sein, die der neue Erdenbürger mit sich bringt. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat hilfreiche Tipps dazu gesammelt.
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Mit etwas Vorausplanung kann die Samtpfote schon lange im Voraus an die Veränderungen gewöhnt werden, so dass sie besser mit der Veränderung umgehen kann, wenn das Baby tatsächlich da ist. Sinnvollerweise beginnen die Vorbereitungen der Katze auf das Baby schon während der Schwangerschaft, ein paar Monate vor der Geburt.

Ihre Katze an Babystimmen gewöhnen

Das Abspielen von Aufnahmen der typischen Babygeräusche wie Weinen, Schreien, vor Freude kreischen usw. hilft dem Tier, sich an die neue Geräuschkulisse zu gewöhnen. Anfangs sollten die Töne leise abgespielt werden. Mit der Zeit darf die Lautstärke bis zur typischen Frequenz des Weinens usw. erhöht werden. Die allmähliche Steigerung der Lautstärke vermeidet ein Erschrecken der Katze.

Die Katze an Babygerüche und -gegenstände gewöhnen

Der primäre Sinn einer Katze ist der Geruch. Schon Monate vor der Geburt sollten so nach und nach die neuen Düfte, wie Babypuder, Babyseife und alle weiteren Babypflegeprodukte in die Wohnung kommen. Als hilfreich hat es sich erwiesen, dass die Katzenhalter sich mit den Produkten eincremen. Dadurch vermischen sich die vertrauten, “sicheren” Gerüche mit den neuen.

Damit die neuen Gegenstände wie Laufgitter, Kinderbetten, Kinderwagen, Hochstühle und Wickelunterlagen usw. vertrauter (und daher weniger bedrohlich) riechen, wischt man mit einem weichen Tuch über den Kopf der Katze und dann über die neuen Babyartikel.

Die Katze an einem “babysicheren” Ort füttern

Beginnt das Baby zu krabbeln und seine Umgebung zu erforschen, wird es über kurz oder lang auch den Futternapf entdecken. Damit die Katze ungestört ihr Futter einnehmen kann, sollte der Napf an einem für das Baby unerreichbaren Ort stehen. Bedeutet das einen Platzwechsel, muss das Tier entsprechend im Voraus daran gewöhnt werden.

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Ein ruhiger Ort für die Katze

Es liegt auf der Hand, dass unmittelbar nach Einzug des Babys viele Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn zu Besuch kommen, um den Nachwuchs zu sehen. Gesellige Katzen werden die zusätzliche Aufmerksamkeit u.U. genießen können. Andere Katzen jedoch reagieren gestresst. Diesen sollte immer ein ruhiger und sicherer Ort zur Verfügung stehen, den sie aufsuchen können, wenn sie sich ausruhen oder sich von Besuchern zurückziehen wollen.

Dieser Rückzugsort wird für die Katze besonders wichtig sein, sobald das Baby anfängt, herumzukrabbeln und sich mehr und mehr allein auf Erkundungstour begibt. Solche Rückzugsorte können vielseitig sein: ein hoher Schrank, von dem das Tier einen guten Überblick über das Geschehen hat und für das Baby unerreichbar ist, aber auch ein Platz in einem Raum, zu dem der kleine Erdenmensch keinen Zugang hat.

Ruhe- und Schlafplätze – wenn nötig beizeiten umgewöhnen

Noch bevor das Baby ankommt, muss die Entscheidung getroffen werden, wo die Katze künftig ruhen und schlafen wird. Ist eine Raumänderung notwendig (aus dem Katzenzimmer wird das Babyzimmer), ist eine vorsichtige Umgewöhnung an den neuen Schlafplatz sehr hilfreich. Katzen reagieren in der Regel sehr empfindlich auf plötzliche Verbote und Änderungen. Daher muss die Veränderung für die Katze positiv gestaltet werden. Die Katze wird in diesem Prozess ermutigt, so nach und nach in dem neuen Raum der Wohnung zu schlafen, man dann dies verstärken, indem man einen besonders schönen Raum für das Tier in einem anderen Raum schafft. Erst wenn die Katze unabhängig vom Kinderzimmer ist, sollte die Tür geschlossen werden.

Samtpfote beim Tierarzt durchchecken lassen

Katzenhaltern wird geraten, die feline Freundin einem Tierarzt vorzustellen, der den Gesundheitszustand des Tieres checkt. Jeder Verdacht auf eine bestehende oder zu erwartende Krankheit muss geprüft werden. Das ist gerade auch im Hinblick auf Schmerzen wichtig, da Schmerzen die Toleranz gegenüber Veränderungen herabsetzen und zu Aggressionen führen können.

Katze und Baby treffen das erste Mal aufeinander

Das Kennenlernen erfolgt in einem ruhigen Raum. Der Katze wird erlaubt, am Baby zu riechen. Leckerlies und Lob lassen das Kennenlernen zu etwas Schönem werden. Zieht die Katze es irgendwann vor, sich zurückzuziehen, ist das in Ordnung so. Das Baby darf für sie zu keiner Zwangshandlung werden.

Achtung: Katze und Baby sollte man besonders zu Beginn nicht unbeaufsichtigt zusammen allein lassen. Das ist insbesondere im Zusammenhang mit sehr lebhaften Katzen wichtig, da diese in ihrem Übermut auf das Baby springen und es verletzen können.

Wenn die Katze ihre Unruhe zeigt

Katzen reagieren auf Veränderungen oftmals mit Protest, Protestpinkeln, koten oder kratzen. Die Katze sollte dafür niemals bestraft werden. Die Verunreinigung wird kommentarlos beseitig. Um die Katze wieder positiv zu stimmen, muss man sich viel mit dem Tier beschäftigen, als junge Eltern ist das natürlich nicht leicht, aber die Katze gehört zur Familie und muss auch bedacht werden. Des Weiteren werden im Handel Pheromon-Produkte angeboten, mit denen die Stimmung des Tieres gehoben werden kann.

>>Einen Hund an ein Baby gewöhnen: So fördern Sie eine gute Beziehung

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