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Eine ganz ruhige Kugel - Trailer und Kritik zum Film

Momo hätte es beinahe geschafft, doch seine algerische Abstammung lässt den Traum von Ruhm platzen. Ein Sponsor droht wegen dessen Herkunft die Unterstützung der französischen Nationalmannschaft im Kugelspiel Boule einzustellen, in der er zum Starspieler aufgestiegen ist. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Am Donnerstag kommt “Eine ganz ruhige Kugel” im Kino. In dem Film hat der französische Regisseur Frederic Berthe das brisante Thema Rassismus und das Verhältnis Frankreich und Algerien in einer Komödie verpackt. Das Werk, in dem Gerard Depardieu (65) einen Kleinkriminellen mit Herz spielt, ist mit viel Humor angereichert, aber auch mit vielen Klischees.

Eine ganz ruhige Kugel: Die Geschichte

Momo und Jacky sind dicke Kumpels. Sie schlagen sich mit Gelegenheitsjobs durch und zocken in Südfrankreich Boulespieler ab. Dabei lassen sie es sich bei Pastis und Sonne gut gehen. Als sie eines Tages im Fernsehen vernehmen, dass ein internationales Boule-Turnier organisiert wird, bei dem der Gewinner 500.000 Euro gewinnt, sind beide Feuer und Flamme. Denn Momo ist ein Ass im Kugelspiel und Jacky ein ausgezeichneter Coach, der seinen Freund in der französischen Nationalmannschaft trainiert.

Doch mit dem Erfolg beginnt für Momo eine Odyssee. Dem Sponsor des Turniers ist die algerische Herkunft ein Dorn im Auge. Der Vorwurf, er halte sich illegal in Frankreich auf, wird plötzlich laut und Momo droht die Ausweisung. Der Traum von Ruhm und Geld platzt.

Eine ganz ruhige Kugel: Die Geschichte

Das Boulespiel ist in Frankreich “Nationalsport Nr. 1” und hat eine jahrhundertealte Tradition. Daran die Thematik Rassismus aufzuhängen, ist eine originelle Idee. Sie erlaubt dem Regisseur, schnell Einblick in Frankreichs nationale Identität zu geben. Herrliche Anspielungen auf die Debatte um die Nationalhymne tauchen auf, die im März 2013 von dem Fußballstar Karim Benzema ausgelöst worden waren. Die rechtsextreme französische Partei Front National (FN) wollte damals den 26-jährigen Angreifer aus der Nationalmannschaft ausschließen lassen, da er die Nationalhymne vor Länderspielen nicht mitsingt.

Berthe packt viel Humor in den Film, leider auch etwas zu viel Klischees über Algerier und Franzosen. Eine glückliche Hand hat er jedoch bei der Besetzung seiner Sozialkomödie bewiesen. Depardieu als Jacky und Atmen Kelif als Momo laufen als Komödianten zur Höchstform auf. Beide haben bereits zusammen in “Asterix und Obelix – im Auftrag Ihrer Majestät” gespielt.

Zum Schluss des Films gelingt dem Regisseur noch eine amüsante Pointe. Jacky steht in der Passbehörde vor dem Schalter für Einwanderung und will Algerier werden – eine herrliche Anspielung auf Depardieus russische Staatsbürgerschaft.

(APA)

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