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Eine dicke Post für Wien

Bregenz -(VN) Der Familien-Aktions­tag in Vorarlberg erbrachte fast 1600 Unterschriften.

Fast 1600 Personen haben in Vorarlberg den österreichweiten Familien-Aktionstag mit ihren Unterschriften unterstützt. Die vom Familienverband organisierte Initiative sollte ein Zeichen gegen die geplanten Budgetkürzungen im Familienbereich sein. Am 19. Dezember, also drei Tage vor der Abstimmung im Parlament, werden eine Petition und alle Unterschriften an Kanzler und Vizekanzler übergeben. „Wir hoffen, es kommt eine dicke Post für Wien zusammen“, so eine Mitarbeiterin des Familienverbandes.

Positive Resonanz

In den Fußgängerzonen von Bregenz, Dornbirn und Feldkirch gab es am Samstag Gelegenheit, die Petition zu unterzeichnen. Und viele nützten die Möglichkeit, ihren Unmut über die Sparpläne der Regierung speziell bei den Familien kundzutun. „Wir sind auf sehr positive Resonanz gestoßen“, freut sich der Obmann des Vorarlberger Familienverbandes, Mag. Andreas Prenn. Die 1595 Unterschriften würden die direkte Betroffenheit der Familien unterstreichen. Die Regierung wäre nach Ansicht von Prenn „gut beraten, alle Kürzungspläne im Familienbereich zurück zu nehmen oder überhaupt neu zu verhandeln“. Die Fußgängerzone in Dornbirn ist an diesem Samstagvormittag gut besucht. Der Wochenmarkt und das schöne Wetter locken die Menschen in die Stadt. Im Schatten der mächtigen Martinskirche hat sich der Familienverband mit Infoständen niedergelassen. Plakate, vor allem aber Luftballons weisen den Weg zu den Unterschriftenlisten. „Die Kinder wollten wegen der Luftballons her“, heißt es allenthalben von Eltern. Die dann aber meist auch gleich unterschreiben. „Wenn man nichts tut, ändert sich nichts“, meint etwa Sonja Zwischenbrugger aus Batschuns, die mit ihren zwei kleinen Töchtern unterwegs ist. „Wir haben auch Kinder und sind froh um das Geld, das wir bekommen“, sagt Daniela Bösch. Die Mutter zweifelt zwar am Nutzen des Protests. Aber man könne ja nie wissen.

Markige Einschätzung

Nicht nur junge Eltern wollen ein Zeichen gegen die Kürzungen der Familiengelder setzen. Omas wie Marlies Lenz und Frieda Hübler lassen sich ebenfalls nicht lange bitten. „Dann unterstütze ich eben die Enkel“, so Frieda Hübler. „Es ist der größte Fehler, bei den Familien zu sparen“, merkt Marlies Lenz an, während sie schwungvoll ihre Unterschrift leistet. Auch Vertreter der verschiedenen Parteien im Landtag sind angerückt, um die Passanten zur Unterschriftenleistung zu motivieren. „Dieses gemeinsame Signal ist einfach super“, befindet Monika Reis von der ÖVP ganz allgemein. Deutlicher wird da schon ihr Parteikollege Christoph Winder. „Wenn Bauernbund, Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer nicht schimpfen, zeigt das nur, dass man beim Sparen die falsche Zielgruppe erwischt hat“, lautet seine markige Einschätzung.

Gegen Massensteuern

Mit der Unterschriftenaktion soll vorrangig gegen die Kürzung der Familienbeihilfe, die Streichung des Mehrkinderzuschlages sowie gegen Mehrfachbelastungen durch Massensteuern protestiert werden.

Die Petition kann auch online auf www.familienprotest.at unterstützt werden.

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