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Ein unmoralisches Angebot

Die Premiere der Tragikomödie findet am Freitag, 16. März in der Aula des Gymnasiums statt.
Die Premiere der Tragikomödie findet am Freitag, 16. März in der Aula des Gymnasiums statt. ©MO
Schultheater des BORG Egg gastiert mit „Der Besuch der alten Dame“ in vier Wälder Gemeinden.
BORG Schultheater

 

Egg. Es ist wahrlich keine nette alte Dame, die Friedrich Dürrenmatt in seinem wohl berühmtesten Drama im verlotterten Provinzkaff Güllen aussteigen lässt. Nein, die steinreiche Claire Zachanassian hat es faustdick hinter den Ohren. Den unterwürfigen Speichelleckern des heruntergewirtschafteten Städtchens macht sie ein unmoralisches Angebot: Im Austausch für eine gewaltige Finanzspritze fordert sie den Tod ihres früheren Liebhabers Alfred Ill.

Talenteschmiede

Weit über die Region hinaus hat sich das Schultheater des Egger Gymnasiums mit sehenswerten Theateraufführungen und anspruchsvollen Inszenierungen seit über drei Jahrzehnten einen Namen gemacht. Dieses Jahr wird Friedrich Dürrenmatts Tragikomödie „Der Besuch der alten Dame“ aufgeführt. Längst zählt das Theaterstück um käufliche Moral, geheuchelte Wohlanständigkeit und menschliche Verführbarkeit zu den Klassikern des Welttheaters. Insgesamt wirken an dem Stück 32 Schülerinnen und Schüler aller Klassen aus dem ganzen Bregenzerwald und dem angrenzenden Rheintal und acht Professorinnen und Professoren unter der Gesamtleitung von Direktor Ariel Lang mit.

Gesellschaftskritisch

„Mit unserer neuen Produktion haben wir versucht, das beeindruckende und in Zeiten von #Me too besonders aktuelle Stück in Szene zu setzen“, erläutert Regisseur Direktor Ariel Lang. Der Besuch der alten Dame ist eine groteske, rabenschwarze Abrechnung mit der Scheinmoral des Bürgertums.

Die Bürger werden zunächst als „ehrliche Bürger“ gezeigt, dann jedoch schon bald als lächerliche Figuren vorgeführt, indem sie der Verführung des Geldes erliegen. Demgegenüber steht das Schicksal des Einzelnen, der seine Schuld erkennt und in der Lage ist, ernsthaft mit ihr umzugehen. „Auffällig ist Dürrenmatts Verwendung sprechender Namen. Nicht zufällig heißt die Stadt ‚Güllen‘ (Gülle), denn sie erweist sich als ein Sumpf der Unmenschlichkeit und Morast der Unmoral“, so Lang.

Premiere

Die intensive Probenarbeit findet mit einer Theatertournee durch vier Bregenzerwälder Gemeinden ihren krönenden Abschluss. Wichtige Unterstützung erhält das Theaterprojekt von Mag. Maria Meusburger-Bereuter, Mag. Anina Rehm, StR Michael Hirtenfelder, Mag. Elisabeth Metzler-Faißt, Mag. Barbara Metzler, Mag. Daniel Amann und Mag. Hanspeter Sutterlüty. Die Premiere findet am Freitag, 16. März, 20 Uhr in der Aula des Gymnasiums statt. MO

 Aufführungstermine: Freitag, 16. März 2018, 20 UhrAula des Gymnasiums in Egg

Samstag, 17. März 2018, 20 Uhr

Gebhard-Wölfle-Saal, Bizau

Freitag, 23. März 2018, 20 Uhr

Wäldersaal, Lingenau

Sonntag, 25. März 2018, 20 Uhr

Hermann-Gmeiner-Saal in Alberschwende

 

 

 

 

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