Tango ist ein Standardtanz. Aber Tango ist keine Standardopernmusik. Könnte man meinen. Ist aber falsch. Zumindest in Südamerika. Dort sind Tangoopern durchaus gängiger Standard. Und am 5. Oktober auch in Wien. Dann lädt das Theater Akzent zur Wien-Premiere einer “Noche en Buenos Aires”, für die zwei Werke des Genres kombiniert werden, darunter Astor Piazzolas Klassiker “María de Buenos Aires”.
Der 1992 verstorbene Piazzola, der als unermüdlicher Erneuerer und als Urvater des Tango Nuevo die gesamte Gattung auf neue Beine stellte, lieferte mit “María de Buenos Aires” sein musiktheatrales Meisterwerk ab. Heute gilt die 1968 uraufgeführte, surreale Oper um die Hure María und ihren Tod gleichsam als Personifizierung des Tangos schlechthin. In 16 Bildern hat der Bandoneonvirtuose und Komponist Piazzola eine Nummernoper geschaffen, die Gesangsnummern mit Dialogen zwischen Charakteren und Chor sowie instrumentalen Passagen kombiniert. Die Besetzung des Orchesters, das bei den beiden Wiener Tangonächten unter Leitung von Pablo Boggiano steht, fällt tangogemäß kammermusikalisch aus.
Den Auftakt des Abends, bei dem Matteo Mazzoni Regie führt, gestaltet mit Martín Palmeris “Mateo” eine weitere Kurzoper, die ebenfalls in Buenos Aires spielt und 1999 uraufgeführt wurde. Der 50-jährige Argentinier stellt die nachfolgende Generation von Piazzola dar und feierte mit seinem bekanntestes Werk “Misatango”, einer Tangomesse, weltweit Erfolge. Mit “Mateo” thematisiert er ein eigenes Stück Familiengeschichte, ist er doch Sohn italienischer Einwanderer. So erzählt auch die Oper vom harten Lebensalltag einer italienischen Einwandererfamilie in Argentinien, deren Kutschergewerbe durch die aufkommenden Taxis unter Druck gerät.
(APA, Red.)
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