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Ein Tagebuch ganz ohne Worte

Evelyne M. Fricker
Evelyne M. Fricker ©Edith Rhomberg
Evelyne M. Fricker zeigt ihre Abschlussarbeit zur Ausbildung in Geomantie im Studio Drehpunkt. Dornbirn. Diesmal steht bei Evelyne M. Fricker (geb. 1957) die edle Couture aus erlesenen Stoffen nicht allein im Mittelpunkt.
Evelyne M. Fricker: 'Geomantisches Tagebuch'

Die gelernte Malerin, die ihre Ausbildung in angewandter Malerei an der HTL Innsbruck absolvierte, übte auch das Zeichnen intensiv während der Schulzeit. Seit 20 Jahren entstehen regelmäßig Skizzen sowie verschiedene zeichnerische Arbeiten, die zum Teil auch mit ihrer langjährigen Tätigkeit als Designerin und Textilkünstlerin einhergehen. Außer neuen Entwürfen für Kleider, Accessoires, Theater- und Ballettkostüme in ihrem Atelier mit Nähmaschine, stapelweise Textilien und jeder Menge Fäden gibt es im Leben der vielseitigen Frau ein ganz neues Kapitel. Dieses Mal erzählt die Dornbirnerin, deren Konstante die Veränderung zu sein scheint, über ihren neu erlernten Beruf, der eigentlich mehr eine Berufung ist.

Der aktuelle Anlass, damit jetzt an die Öffentlichkeit zu gehen, ist das „Geomantische Tagebuch“, das sie in Kürze als Ausstellung im Studio Drehpunkt in Bregenz zeigen wird. „Die Geomantie ist die Weissagung aus der Erde, eine bestimmte Art des Sehens und Erkennens von natürlichen Vorkommnissen. Man lernt, die Sprache der Erde zu verstehen“, erklärt sie. „Der Garten und die Natur tun mir gut“, das weiß sie schon seit langem und sie begann, sich zunächst eingehend mit Kräutern und Pflanzen zu befassen und sich über deren Beschaffenheit und Wirkung genau zu informieren. So tauchte sie, auch experimentierenderweise, immer tiefer ein in eine Welt, von der sie über zweieinhalb Jahre hinweg an der Hagia Chora, Schule für Geomantie in Weilheim, noch weit mehr lernen und erfahren konnte.

Die Abschlussarbeit

Offen blieb das Thema für die Abschlussarbeit nach Beendigung ihrer Ausbildung in Geomantie. Als entschlussfreudige Frau gönnte sich Evelyne Fricker Anfang des Jahres eine Auszeit und reiste in den Norden der iberischen Halbinsel. Ihr Hund durfte mit. Zusätzliche Skizzen- und Zeichenblöcke sowie Stifte kaufte sie auf dem Weg, für alle Fälle. Dann ließ sie sich für mehrere Wochen in einem Dorf in der Nähe der katalonischen Stadt Gerona nieder. Jeden Tag durchstreifte sie stundenlang die Umgebung, Wiesen und Wälder. Die dortige Hügellandschaft bezeichnet sie als beschaulich und schön. Olivenbäumen, Föhren, Korkeichen, Platanen und Agaven, aber auch Steinen und Felsen – all dem galt ihr Augenmerk. Beim Erzählen über das, was sie gesehen und erlebt hat, erweckt sie quasi Bäume oder Wurzeln, Felsen oder Steine  zum Leben. Für sie sind es nicht nur Pflanzen und Gestein. Mit viel Gespür sind die einzelnen Wesenheiten erkennbar, das Reale mündet in das Surreale. Die Übergänge sind fließend. Manchmal entsteht eine einfache Skizze von einem Baum: „Und plötzlich ist es da“, sagt sie und verdeutlicht das Wesen und die Energie, die sie darin erkennt.

Im Nachhinein dienen ihr die Skizzen, die wie automatisches Schreiben entstanden seien, als Vorlage für detaillierte Zeichnungen. Perfekt gerahmt wird die Naturliebhaberin das „Geomantische Tagebuch“, ihre Abschlussarbeit, in einer Ausstellung präsentieren und so vermitteln, was sie unter Naturwesenheiten versteht. „Das Wissen von der Erde und die in der Natur vorhandene Energie sind praktisch für alle Lebensbereiche anwendbar“, sagt die Fachfrau für Geomantie. Ideen für die Umsetzung der neuen Erkenntnisse hat sie viele und das Ganze ist ein Prozess, der zurzeit am Laufen ist.

 

Ausstellung Evelyne M. Fricker

„Geomantisches Tagebuch“ Zeichnungen

Vernissage Freitag, 5. Dezember um 19.30 Uhr

Eröffnungsrede: Stefan Brönnle

Ausstelungsort: Studio Drehpunkt Bregenz, Mariahilfstraße 29

Dauer: bis 31. Januar 2015

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