“Um kaum eine Frau in der Geschichte ranken sich so viele Mythen wie um Sisi”, sagte Geschäftsführerin Arabella Kruschinski im Rahmen der Eröffnung. Mit dem neuen Ausstellungsbereich auf 90 Quadratmetern soll nicht nur das romantisierende Bild der schönen Kaiserin gezeigt werden, sondern auch ihre unbekanntere, melancholische Seite, so Kruschinski.
Eröffnung des neuen Kaiserin Elisabeth-Bereichs im Madame Tussauds
“Wenn ich an den Namen Sisi denke, denke ich erster Linie an den Privatmenschen, den Familienmenschen”, sagte Altenburg. Sisi hätten sie schließlich nur ihre nahen Verwandten und ihr Mann, “der Franzl” genannt. “Für die Öffentlichkeit war sie die Kaiserin Elisabeth.” Er finde es gut, dass neben der jungen, selbstbewussten Kaiserin auch die ältere, reife und auch gebrochene Frau gezeigt werde. “In allem, was sie getan hat, ist sie weit über die Grenzen gegangen – das hat die Schönheit, den Sport und auch ihre Krankheiten betroffen”, so der Nachfahre des Kaiserpaars. “Das fasziniert natürlich bis heute, dass sie in allem so weit gegangen ist.”
Den Eingang zum neuen Ausstellungsbereich, der das Ende des Rundgangs durch Madame Tussauds bildet, flankieren die Wachsfiguren von Franz Joseph und der jungen Kaiserin im weißen Kleid. In den neu gestalteten Räumen dahinter können sich die Besucher an den nachgebauten Frisiertisch der Kaiserin setzen und in Schubladen und Gucklöchern in der Wand einiges entdecken. Ein Hologramm im Bad erzählt von den Schönheitsritualen der Kaiserin, eine weitere Animation vom strengen Hofzeremoniell.
An einem Tisch – reich gedeckt mit künstlichen, farbenfrohen Torten – können Quizfragen zum Thema Hofball beantwortet werden. Auf Infotafeln erfahren die Besucher mehr über das Leben in Wien zur Zeit von Sisi. Wer sich einen deutlicheren Eindruck verschaffen will, kann nicht nur darüber lesen, sondern in eine der Schubladen hineinschnuppern, die sieben Gerüche verströmen, die “zur Zeit Sisis in Jedermanns Nase waren”, wie es in der Presseunterlage heißt. “Die Kaffehäuser Wiens” sind da genauso dabei wie der strenge Geruch von “Wiens aufständischem Proletariat”.
(apa/red)
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