Berühmt wurde das Flugzeug durch ihre Entführung im Oktober 1977. Palästinensische Terroristen hatten damals den Flieger im Auftrag der Roten Armee Fraktion entführt und über Tage ein Katz und Maus Spiel mit den Behörden getrieben. Mit der Entführung wollten die Gruppe aus zwei Männern und zwei Frauen die Freilassung von inhaftierten RAF Terroristen erpressen.
Der Irrflug der “Landshut”
Lufthansa Flug LH 181 war am 13. Oktober 1977 auf dem Weg von Palma de Mallorca nach Frankfurt am Main von den vier Palästinensern entführt worden. Aufgrund von Treibstoffmangel führte der erste Zwischenstopp nach Rom. Dort meldeten sich die Entführer auch erstmals mit ihrer Forderung, der Freilassung von elf in Deutschland inhaftierten RAF Terroristen. Von Rom flog die Landshut weiter nach Zypern, wo Vertreter der PLO erstmals versuchten die Entführer zur Aufgabe zu überreden.
Da weder der Libanon, noch Syrien oder der Irak eine Landeerlaubnis für die Maschine erteilten, ging der Flug weiter nach Dubai, wo die Maschine am Morgen des 14. Oktober schließlich landete. Drei Tage blieb die Maschine ohne Ergebnis in Dubai, bis der Flug dann weiter Richtung Jemen ging. Im Jemen wurde dann auch der Pilot der Maschine, Jürgen Schumann, von den Terroristen erschossen. Am frühen Morgen des 17. Oktober hob die “Landshut”, nun gesteuert von Co-Pilot Jürgen Vietor, neuerlich ab und landete schließlich in Mogadischu. Hier stellten die Entführer ein letztes Ultimatum: Sollten die Forderungen nicht bis spätestens 15 Uhr MEZ erfüllt werden, würden sie das Flugzeug sprengen.
Befreiung und Ende der Entführung
Nachdem man zum Schein auf die Forderungen der Entführer eingegangen war, konnte das Ultimatum verlängert werden. Am 18. Oktober 1977 um 00:05 Uhr stürmte dann ein GSG9 Kommando unter der Führung von Ulrich Wegener das Flugzeug auf dem Flughafen Mogadischu. Bei dem Einsatz wurden drei der vier Entführer getötet. Eine Geisel und ein GSG9 Beamter wurden verletzt, ansonsten konnten alle Geiseln das Flugzeug körperlich unversehrt verlassen.
Weiteres Schicksal der “Landshut”
Nach der Entführung flog die Landshut noch bis 1985 regulären Linienbetrieb für die Lufthansa. Danach wurde das Flugzeug verkauft und war noch mehrere Jahre für verschiedene Fluglinien, vor allem im Frachtverkehr, in Betrieb. 2008 dann wurde das Flugzeug endgültig ausgemustert und seit diesem Tag verrottete der Flieger auf einem Flugfeld in Brasilien. 2017 wurde dann bekannt, dass die Bundesregierung die Landshut für rund 20.000 Euro gekauft hat.
Rückkehr nach Deutschland
Lange wurde diskutiert was denn nun mit dem Flieger passieren soll. Schließlich wurde bekannt, dass die “Landshut” zerlegt und dann nach Deutschland zurückgebracht werden soll, damit sie nach ihrer Restaurierung der Öffentlichkeit präsentiert werden kann. Als zukünftigen Standort für das Flugzeug wurde schließlich das Dornier Museum in Friedrichshafen gefunden.
So landete die “Landshut” am Samstag nun im Bauch einer russischen Antonov 124 Transportmaschine auf dem Flughafen Friedrichshafen.
Zur Begrüßung des Flugzeugen waren, neben unzähligen Schaulustigen, auch der ehemalige Co-Pilot Jürgen Vietor, sowie zwei der damaligen Geiseln und ein beteiligter GSG9 Beamter angereist. Wann genau die Landshut wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird, steht bislang noch nicht fest.
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