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Ein schutzbedürftiges Naturjuwel

Vom Aussterben bedrohte Pflanzen finden im Rheindelta Schutz.
Vom Aussterben bedrohte Pflanzen finden im Rheindelta Schutz.
Das Rheindelta, das älteste Naturschutzgebiet Vorarlbergs, ist ein sensibler Lebensraum – und eröffnet Rückzugsorte für seltene Tiere und Pflanzen.

Das Rheindelta ist das größte Feuchtgebiet am Bodensee und mit seinen naturnahen Auwäldern, Streuwiesen und Uferröhrichten zugleich das älteste Naturschutzgebiet Vorarlbergs. Das Natura-2000-Gebiet, das heuer sein 40-jähriges Jubiläum feiert, ist durch eine ausgesprochen vielfältige Pflanzen- und Tierwelt gekennzeichnet. Beispiele? Mehr als 300 Vogelarten fühlen sich im Rheindelta zu Hause, fast 700 verschiedene Schmetterlinge können hier beobachtet werden – und über 600 verschiedene Farn- und Blütenpflanzen wurden hier entdeckt. Trotz des zumeist reibungslosen Miteinanders von Mensch und Natur: Die sensibelsten Gebiete müssen von der Freizeitnutzung verschont bleiben. „Wildtiere brauchen Ruhe und Schutz. Nur so ist auch langfristig eine gemeinsame Nutzung möglich“, hofft der Naturschutzverein Rheindelta auf viel Verständnis. Ein Beispiel? Vor allem das Schilf werde von Vögeln und Fischen bevorzugt als Brutstätte und Rückzugsort in Anspruch genommen, Boots- und SchiffsführerInnen werden deshalb gebeten, mindestens 50 Meter Abstand zu halten und Wellenschläge bestmöglich zu vermeiden.

Ein sensibler Lebensraum So soll sichergestellt werden, dass der sensible Lebensraum Rheindelta, der vom Aussterben bedrohten Pflanzen wie dem Wassernabel oder dem Sommerdrehwurz Schutz bietet, auch nachfolgenden Generationen als Naturjuwel erhalten bleibt. „Das Rheindelta muss ausreichend Rückzugsorte für unsere vielfältige Tierwelt ermöglichen. So können auch Naherholungsmöglichkeiten für Natur- und Badefreunde sichergestellt werden“, erklärt Gebietsbetreuer Walter Niederer das bewährte Nutzungskonzept. Das gelingt auch in Zukunft mit etwas Rücksicht – und, im Sommer wie im Winter, mit Respekt vor Grenzen.

Statement: „Wildtiere brauchen Ruhe und Schutz. Nur so ist auch langfristig eine gemeinsame Nutzung möglich.“ Walter Niederer Gebietsbetreuer

Daten & Fakten:
Natura-2000-Gebiet Rheindelta
Größe:
ca. 2000 ha, davon zwei Drittel Wasserflächen – von der Mündung des Alten Rheins an der Schweizer Grenze über die Mündung des Neuen Rheins bis zur Dornbirner Ach in Hard
Gemeinden: Höchst, Fußach, Gaißau und Hard
Besonderheiten: ausgedehnte Streuwiesen, Röhrichte und Schilfflächen; die letzten naturnahen Auwälder Vorarlbergs befinden sich im Rheindelta; große Flachwasserbereiche als bedeutende Laichgebiete für Fische und Wasservögel stehen zur Verfügung
Online: www.naturvielfalt.at/rheindelta 

 

VN-Serie Naturvielfalt Vorarlberg Teil 1/10

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