AA

Ein offenes Ohr rund um die Uhr: Fast 12.600 Anrufe bei der Telefonseelsorge

Telefonseelsorge Vorarlberg 142: Fast 12.600 Anrufe im Jahr 2013.
Telefonseelsorge Vorarlberg 142: Fast 12.600 Anrufe im Jahr 2013. ©AP
Schwarzach - 12.594 Anrufe hat die Telefonseelsorge Vorarlberg im vergangenen Jahr entgegengenommen. Im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang. Nicht gesunken hingegen ist die Anzahl der akut krisenhaften Gespräche, die mit 530 Anrufen in etwa dem Vorjahresniveau entspricht.

Wer die Nummer 142 wählt, findet immer ein offenes Ohr. In Vorarlberg haben hier im Jahr 2013 exakt 12.594 Menschen Hilfe gesucht. Wie aus dem Jahresbericht der Telefonseelsorge Vorarlberg hervorgeht, bedeutet das im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang von rund vier Prozent. Diese Zahl bewege sich jedoch im normalen Schwanungsbereich der letzten Jahre. Im ersten Quartal 2014 steigen die Zahlen bereits wieder leicht an.

530 akut krisenhafte Gespräche

Die Anzahl der akut krisenhaften Gespräche hingegen ist nicht gesunken. Rund 530 Krisenanrufe haben die 89 ehrenamtlichen Mitarbeiter der Telefonseelsorge erreicht. Anrufe, die auch die krisenerprobten Mitarbeiter immer wieder vor eine große Herausforderung stellen. Als eine wichtige Voraussetzung für deren Bewältigung gilt dementsprechend eine regelmäßige Superversion mit professionellen Supervisoren in kleinen Gruppen.

43 Krisengespräche mit Kindern und Jugendlichen

Daneben wurden 43 Krisenanrufe mit Kindern und Jugendlichen geführt. “Hinter diesen Anrufen verbergen sich durch Missbrauch, Gewalt , Mobbing, Weltschmerz, Scheidungsproblematik,… verletzte Seelen, die ihre Not aus Scham oder Angst nicht in ihrer Umgebung zeigen können. In Gesprächen mit uns fassen sie Mut, tanken Motivation und üben, sich mitzuteilen”, erläutert die Telefonseelsorge im Jahresbericht.

“…dem Wahnsinn nichts mehr entgegenzusetzen”

Weil für viele Menschen schreiben einfacher ist als reden, bietet die Telefonseelsorge auch Beratungen via Mail an. “Man könnte mir Essen, Trinken, Wohnen wegnehmen, aber wenn man mir das Schreiben nähme, hätte ich dem Wahnsinn nichts mehr entgegenzusetzen”, so eine Mailerin der ersten Stunde dazu. Vergangenes Jahr griffen insgesamt 191 Menschen in Vorarlberg auf dieses Zusatzangebot zurück. Österreichweit wurden rund 1.200 Mails gezählt.
Wer sich zwar schriftlich, aber nicht via persönlichem Mailaccount an die Mitarbeiter wenden möchte, hat die Möglichkeit, sich anonym über das Online Beratungstool, einem Postkastensystem, zu melden.

Abseits quantitativer Zahlen…

Was die quantitativen Zahlen nicht auszudrücken vermögen? Die persönliche Betroffenheit und die erlebte Ausweglosigkeit des Einzelnen am anderen Ende der Leitung. “Mit jedem Anruf wird das Einfühlungsvermögen unserer Mitarbeiter neu gefordert. Die Bedürfnisse sind sehr unterschiedlich, von Alltagssorgen bis zu akuten Krisensituationen kommt mit jedem Klingeln des Telefons eine neue Herausforderung auf die Diensthabenden zu”. Ein unterstützendes Gegenüber zu sein, “Ruhe in Gedankengänge zu bringen, Mut zuzusprechen, Orientierung zu schaffen” – so bringen Obmann Albert Lingg und Leiter Sepp Gröfler die Aufgabe der Mitarbeiter auf den Punkt. Kein leichter Job, den die Mitarbeiter ehrenamtlich leisten.

Über die Telefonseelsorge Vorarlberg

Die Telefonseelsorge ist eine unabhängige Vereinsträgerschaft, die von der Diözese Feldkirch und vom Land Vorarlberg unterstützt wird. Sie decken rund 88 Prozent des Budgets ab. Für all jene, die die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft privat unterstützen wollen, wurde ein Spendenkonto eingerichtet (IBAN AT452060200000051607; BIC DOSPAT2DXXX).

Die Telefonseelsorge Vorarlberg ist rund um die Uhr unter der Telefonnummer 142 erreichbar. Alle Informationen zum sozialen Netz Vorarlbergs sind auf der Homepage abrufbar.

(red)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Ein offenes Ohr rund um die Uhr: Fast 12.600 Anrufe bei der Telefonseelsorge