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Ein Mann mit Vogel

Hubert Salzgeber sorgt dafür, dass es seinen geflügelten Gästen an nichts fehlt.
Hubert Salzgeber sorgt dafür, dass es seinen geflügelten Gästen an nichts fehlt. ©VOL.at/Steurer
(VN) Dornbirn - Hubert Salzgeber betreut die morgige Wintervogelzählung von BirdLife.

Würde ihm jemand sagen, er habe einen Vogel, Hubert Salzgeber wäre garantiert nicht böse. Tatsächlich sind Vögel nämlich sein größtes Hobby. Seit 17 Jahren schon beschäftigt sich der 59-jährige Dornbirner mit den gefiederten Zeitgenossen. Sie bereichern sein Dasein in allen Lebenslagen. Selbst das Bergerlebnis wird mit „Vögeln am Gipfel“ ­intensiver. Derzeit liegt Salzgeber jedoch mehr am Herzen, was sein Lieblingsgetier im Tal treibt. Wie berichtet steht am morgigen Dreikönigstag die von BirdLife Österreich organisierte und von der inatura unterstützte Wintervogelzählung an. Erstmals beteiligt sich auch Vorarlberg und Hubert Salzgeber, der in der Landesorganisation mitarbeitet, hofft sehr auf eine rege Beteiligung der Bevölkerung.

Freude und Kopfzerbrechen

Dass er ebenfalls eine Stunde investiert, um zu zählen, wer an den Futternäpfen im Garten auftaucht, versteht sich von selbst. Bereits im Vorfeld hat Hubert Salzgeber 15 Vogelarten ausgemacht, die regelmäßig anschwirren, um ihren Hunger zu stillen. Zählt er die selteneren Gäste wie Kernbeißer, Gimpel, Stieglitz und Schwanzmeise dazu, schafft er es auf fast zwanzig Arten. Insgesamt gibt es im Land noch 157 Brutvogelarten, dazu kommen 200 Arten, die durchziehen oder hier überwintern. Freude bescheren ihm alle, zum Teil aber auch Kopfzerbrechen. „Denn der Lebensraum der Vögel wird immer mehr eingeschränkt“, benennt Hubert Salzgeber das größte Problem. Die intensive Nutzung der Landschaft durch Siedlungsbau, Landwirtschaft und Freizeit vertreibt viele Vögel aus ihren angestammten Plätzen. Auch Nistmöglichkeiten werden rarer. „Häuser sind heutzutage so perfekt gebaut, dass nicht einmal mehr eine Wespe durchkommt“, sagt Salzgeber. Von Vögeln, die gerne unter Dächer schlüpfen, ganz zu schweigen. Rund um sein Haus finden sich gleich sieben Nistkästen. Dass sich im letzten Jahr ein Kleiberpärchen darin häuslich einrichtete, erfüllt den Vogelfreund noch heute mit besonderem Stolz.

Datengewinnung

Von der Natur war Hubert Salzgeber laut eigenem Bekunden immer schon fasziniert. „Ich hatte drei Vogelbücher, da wusste ich noch gar nichts von BirdLife“, erzählt er. Zum Verein brachte ihn eine Exkursion. Bei diesen Vogelbeobachtungen am See und im Ried fing der Wirtschaftskammer-Mitarbeiter endgültig Feuer. Seitdem ist er bei BirdLife Vorarlberg vor allem organisatorisch tätig. Den Schutz der Vögel nimmt Hubert Salzgeber ernst. Deshalb legt er sich auch für die „Stunde der Wintervögel“ ins Zeug. „Die Daten, die man durch solche Zählungen gewinnt, können wichtige Aufschlüsse bringen und Entscheidungen, zum Beispiel in Hinblick auf nötige Schutzmaßnahmen, erleichtern“, gibt er sich überzeugt.

Liebe zur Natur wecken

Und er sieht die Zählung als gute Möglichkeit, dass Eltern ihre Kinder bewusst an das Thema heranführen und auf diese Weise beim Nachwuchs die Liebe zur Natur wecken. „Wer einen emotionalen Kontakt entwickelt, und das passiert beim Beobachten von Vögeln, wird sich langfristig auch für die Natur einsetzen“, meint Hubert Salzgeber.

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