Göfis. (etu) „Es gibt in der regionalen Kunstlandschaft Erscheinungen, wo ein künstlerische Potential bestenfalls erahnt wird … von einzelnen“, erklärt Kurator Harald Gfader bei der Ausstellungseröffnung der neuen Ausstellung im „Milchhüsle“ Göfis. Hinter „Offenen Titel“ stecken die Werke von Gesine Propst-Bösch (*1944 in Weimar und +1994 in München). Sie gehörte zu jenen Vorarlberger Künstlern bei der diese „Erscheinungen“ – meist sind es multiple helle strahlende Bilder – die nicht erkannt werden, führte Gfader bei der Vernissage fort. „Die lange nicht anerkannt worden sind“. Propst-Bösch studierte bei Mikel und Weiler auf der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Aber nicht nur als Malerin zeigte sie Talent: Bekannt geworden durch Sprache und Poesie bekam Propst-Bösch ein Literatur Stipendium. „Das spiegelt sich auch in den Werken wider“, so Gfader. „Es ist ein Prozess der Symbiose, der die Künstlerin verfolgt.“ Zuerst wird gezeichnet – dann gemalt. In Manuskripten (ebenfalls ausgestellt) sind die Gedankengänge ihres Nachlasses nachzuverfolgen. Die verstorbene Künstlerin soll in Kombination der verschiedenen Elementen, Blei-, Bunt- und Tuschestift, Metapher gesetzt haben. Die Werke wirken wie Collagen. Gebrochene Pinselstifte visualisieren Vergänglichkeit. „Ihre 67 Zeichnungen auf Gouachen und Papier lassen es erahnen und doch verstellen und ergänzen sie den Blick zugleich, auf die ernsthafte Literatin Gesine Propst.“„ Das Schreiben bedeutet das Talent wegschmeißen“ soll Propst-Bösch zwar gesagt haben. „Doch Zeichnen liegt nahe dem Erhellen, von Bildhauern und auch Schneidern“. Die Malerei sei ein eigenes Sprachreich, dort werde nochmals verschlüsselt, nochmals übersetzt.
Die Ausstellung ist noch bis 17. Juli im milK_Ressort zu beatrachten.
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