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Ein junger Feldkircher, der volle auf Obst abfliegt

Philipp Schmid
Philipp Schmid ©Bandi R. Koeck
Feldkirch. (BK) Seit Kurzem fällt ein weinrotes Zelt mit der Aufschrift „Flugobst“ auf, welches unweit der Grenze an der Liechtensteiner Straße steht. Im Inneren warten unzählige Früchte sowie ein charismatischer Verkäufer namens Philipp Schmid.
Von Äpfel über Mangos bis Zitronen

Menschen aus der Heimat: Philipp Schmid

Verkaufen und Handeln wurden mir praktisch in die Wiege gelegt, mein Vater war selbständiger Händler für Landesprodukte“ antwortet Philipp Schmid auf die Frage, wie er dazu kam, Obst- und Gemüsehändler zu werden. Sein eigenes Geld zu verdienen sei ihm immer schon wichtig gewesen – sei es als achtjähriger Junge auf dem Golfplatz, als er für ein paar Schilling die Golfschläger gewaschen oder auch Bälle suchen/sammeln ging um sie anschließend gewinnbringend zu verkaufen, oder auch mit seinem eigenem kleinem Verkaufsstand auf den Herbst- und Weihnachtsmärkten in der Umgebung. „Dort verkaufte ich neben dem Stand meiner Eltern Sonnentor-Seifen.“ Aufgewachsen ist Philipp mit zwei älteren Schwestern in Satteins. Nachdem er die HAK abgebrochen hatte, bewarb er sich zusammen mit 120 anderen Jugendlichen um eine Lehrstelle bei der Bank. „Nach Abschluss meiner Lehre folgte der Zivildienst bei der Pfarre Frastanz, wo ich viel mit meist auch älteren Menschen zu tun hatte, aber auch mit Flüchtlingen und kleinen Kindern, was mir viel Freude bereitet hatte“ erinnert er sich zurück. Danach folgten viele unterschiedliche Berufe bis er endlich seine Passion gefunden hatte.

Dass er vor Kurzem selbstständig wurde und die Firma „Flugobst“ gründete, sei per Zufall entstanden: „Ich hatte meine Arbeit gekündigt – obwohl ich erfuhr, dass ich Vater wurde – und musste meinen Vater im Frühjahr 2016 nach München zum Flughafen fahren. Ich kannte den Münchner Obst- und Gemüsegroßmarkt von meinem Vater. Nachdem ich ihn am Flughafen abgeladen hatte, fuhr ich um 6 Uhr früh dorthin und kaufte auf gut Glück für ein paar Hundert Euro eingeflogene Mangos, Melonen, Ananas, Passionsfrüchte, Avocados usw. welche ich zurück in Vorarlberg sogleich an Bekannte und Verwandte weiterverkaufte.“ Die Resonanz sei derart gut gewesen, dass daraus sein jetziges Geschäftsmodell entstanden sei. Vier Wochen später als er wieder in Bayerns Hauptstadt war, um seinen Vater abzuholen, hätte er bereits die zehnfache Menge eingekauft: „Ich hatte im Caddy kaum mehr Platz für seinen Koffer“ lacht er. Doch was ist „Flugobst“ genau? „Flugobst hat einen entscheidenden Vorteil: Im Gegensatz zum Transport im Schiffscontainer reifen die Früchte bei einer Lieferung mit dem Flugzeug in ihrem Herkunftsland und müssen nicht unreif geerntet und während der Überfahrt gasbehandelt werden“ so Schmids simple Antwort. Man schmecke diesen gravierenden Unterschied. Zudem würden sämtliche Produkte vor dem Einkauf auf Geschmack und Qualität von ihm persönlich verköstigt werden. Und auf die Frage, welches Flugobst das Begehrteste sei, verrät er: „Mangos, Avocados, Ananas, Trauben, Passionsfrüchte und Tomaten. Weil meine Mangos wie im Urlaub und zuckersüß schmecken, meine Avocados schön cremig und ohne braune Flecken oder gar schon verdorben sind, meine Ananas saftig, schön gelb und sehr süß ist, meine Trauben aromatisch intensiv sind, meine Passionsfrüchte für eine Geschmacksexplosion am Gaumen sorgen und meine Tomaten auch im tiefsten Winter wie im August und selbst vom Strauch gepflückt schmecken.“

Sein großer Traum sei es, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und trotzdem genug Zeit für seine Familie zu haben. Natürlich auch gesund zu bleiben, was wiederum bei seiner Vitamin-Zufuhr kein Problem darstelle. Traurig machen den 32-jähren unnütz gekaufte und weggeschmissene Lebensmitteln, welche zu Dumpingpreisen verkauft würden. „In einer Welt des Überflusses, wie der unseren, sollten Lebensmittel dennoch einen hohen Stellenwert haben und mit Bedacht und Genuss konsumiert werden“ so seine tiefgründige Botschaft. Und welche Ziele hegt er für die nahe Zukunft? „Ich möchte langsam, aber beständig wachsen und in weiterer Folge auch Arbeitsplätze im Ländle schaffen.“

Philipps Marktstand „Flugobst“ befindet sich in Feldkirch-Tisis, Liechtensteinerstr. 131. Öffnungszeiten: Jeden Freitag von 12 bis 18:30 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr.

ZUR PERSON

Name: Philipp Schmid

Geburtsdatum: 11. März 1984
Geburtsort: Feldkirch
Wohnort: Feldkirch

Familienstand: ledig

Lieblingsspeise: Tomaten-Avocado-Zwiebel-Mozzarella-Salat
Lebensmotto: Du bist was du isst!

„Das Glück deines Lebens hängt ab von der Beschaffenheit deiner Gedanken!“

Das schätze ich an Vorarlberg: Klein, aber oho!

Kontakt: philipp@flugobst.com, Tel. 0664/1971080 sowie auf www.facebook.com/flugobst

 

 

 

 

 

 

 

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