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Ein Hobby hilft Artenvielfalt zu sichern

Kleintierzüchter bemühen sich mit viel Engagement um den Erhalt alter heimischer Rassen.

Alberschwende. (stp) Spätherbst ist die Hochsaison für die Kleintierzüchter, denn dann können sie die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentieren und von Fachleuten beurteilen lassen. Den ehrenamtlichen Funktionären in den Vereinen geht es aber nicht vordergründig um Auszeichnungen. Der richtige Umgang mit den Tieren, die fachkundige Pflege und die Zucht stehen im Mittelpunkt. Das dafür notwendige Wissen wird allen Züchtern, vor allem den jungen Mitgliedern, im Rahmen von Schulungen vermittelt. Das ist aber nur ein Teil des Hobbys, die Rassekleintierzüchter tragen auch dazu bei, die Artenvielfalt zu sichern.

Ins Bewusstsein rufen

Kaninchen, Geflügel, Tauben, Vögel – das sind die vier Sparten, mit denen sich ein Dutzend Vereine vom Bodensee bis in den Bregenzerwald und vom Leiblachtal bis nach Bludenz beschäftigen. „Natürlich sind wir um jedes aktive Mitglied froh“, betont Hermann Steurer, Obmann des Vereins im Bregenzerwald im Gespräch mit der VN-Heimat, „aber es geht uns auch darum, bei der Bevölkerung Bewusstsein zu schaffen, wie wichtig es ist, alte Rassen zu erhalten und die Vielfalt zu sichern.“ Gemeinsam mit seinem Kollegen Herbert Eiler nutzte Steurer kürzlich den Alberschwender KäsKlatsch, um die interessierten Gäste über die Tätigkeit der Kleintierzüchter zu informieren. Auch darüber, dass man beim Erhalt alter Rassen auch ohne Vereinsmitgliedschaft beitragen kann. Wie das aussehen kann, davon überzeugte sich die VN-Heimat bei einem Lokalaugenschein in einer privaten Hühnerhaltung. Traditionelle Hühnerrassen, großer Hühnerstall, viel Auslauf auf die grüne Wiese, eigene Kücken . . .

Fast alles „unter Kontrolle“

„Wenn man bedenkt, dass weltweit fünf Konzerne 98 Prozent der Hühnerzucht kontrollieren, dann kann man sich ausmalen, wie wichtig es ist, alte Rassen zu erhalten.“ Wer immer die Möglichkeit habe, Hühner zu halten, sollte daran denken, dass es (noch) traditionelle heimische Rassen gebe. Gleiches gelte natürlich auch für Enten, Gänse oder Kaninchen – Kleintiere, deren Haltung nicht nur Hobby ist, sondern auch Eier und Fleisch von höchster Qualität liefert – höchst persönlich kontrolliert.

Rückschlag Vogelgrippe

Diesbezüglich gab es inimmer wieder Erfolge, Sulmtaler Hühner oder Fränkische Landgänse waren wieder in. Bemerkenswert, denn die Landgänse waren vom Aussterben bedroht. Doch dann gab es einen herben Rückschlag. „Die Vogelgrippe vor einigen Jahren war für uns eine Katastrophe, ein großer Rückschlag, denn viele unserer Kollegen haben entmutigt aufgegeben, weil sie sich damit nicht abfinden konnten, ihr Geflügel in engen Käfigen einsperren zu müssen, wie das damals vorgeschrieben worden war. Auch viele, die für den Eier-Eigenbedarf ein paar Hühner gehalten haben, hörten leider damit auf. Die Folgen dieser unguten Situation sind bis heute spürbar“, so der Bregenzerwälder Obmann Hermann Steurer, der aber anmerkt, dass es sich seither wieder stetig bessert. „Auch Jugendliche interessieren sich für die Kleintierzucht, das ist sehr erfreulich.“

Herbst-Ausstellungen

Zweimal im Jahr stellen sich die Kleintierzüchter der interessierten Bevölkerung vor – im Frühjahr und im Spätherbst. Mai und Juni wurden genützt für den Kleintiermarkt in Krumbach und Freilandschauen in Bludenz, Hard, Lustenau und Satteins, jetzt im Spätherbst gibt es die Bezirksschau in der Schorenhalle Dornbirn (25./26. Oktober), die Oberlandschau in Bürs (8./9. November) und die große Vorarlberger Landesverbandsschau im Dornbirner Messegelände (29./30. November). Krönender Abschluss ist dann die Bundesschau in Wels, die am 20. und 21. Dezember stattfindet.

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