GÖTZIS Neil Simon, der bald 91-jährige amerikanische Großmeister des intelligenten Boulevardtheaters mit meist verfilmten Welterfolgen wie „Barfuß im Park“, „Ein seltsames Paar“, „Sonny Boys“, „Plaza Suite“ oder auch dem Musical „Sweet Charity“, schrieb auch die hier nicht so bekannte Komödie „Der letzte der feurigen Liebhaber“, die in einer Produktion des Euro-Studio Landgraf in Götzis gastierte. Die beiden TV-Stars Sabine Kaack und Wolfgang Lindow brillierten neben der Einspringerin Yvonne Hotz. Bei Nestroy will sich der Commis Weinberl einen „Jux“ machen und einmal was bedeuten, bei Neil Simon versucht der biedere, verheiratete Fischrestaurantbesitzer Barney Cashman, einmal ein Macho im Bett zu sein – der dreifach vergebliche Versuch amüsiert das Publikum köstlich! Er resigniert wie Weinberl .
Wunschtraum Seitensprung
Barney (47) ist seit 23 Jahren mit der grundanständigen, aber erotisch ziemlich faden Helma verheiratet. Ja, er sehnt sich aus dem monogamen Käfig nach einem Seitensprung. Der liebenswert schüchterne, ja etwas tollpatschige kleine Mann mit Fischkost, der ständig seine Hände mit Parfüm einreibt, dass sie nicht nach Fisch riechen, bestellt drei gänzlich verschiedene weibliche Typen zum Date in die penibel saubere Wohnung seiner Mutter. Dreimal gelingt nicht einmal der „Anlauf“ zum Seitensprung, der nach Karl Farkas ja das Schönste an diesem sei … Date Nr.1: Die forsche, in Sachen Sex und Alkohol geeichte Elaine ist in ihrer Ruppigkeit zum Fürchten. Date Nr. 2: Ein neurotischer Hippie-Typ namens Bobbi, die schreit und singt und die Mutterwohnung fast zum Beben bringt, ist natürlich auch nichts für den unerfahrenen Fremdgänger. Date Nr. 3: Jeanette, ausgerechnet die Freundin von seiner Frau, ist zwar schwer pessimistisch-depressiv, die Dialoge mit Barnay sind aber nicht nur die interessantesten des Stücks, sondern lassen Humor und Tragik dezent ineinanderfließen. Selbstredend gibt´s auch da keinen Sex. Der deutsche TV-Serienstar Martin Lindow machte seine Nöte, Wünsche, seine Suche nach vermeintlichem Glück mit anderen Frauen mit leiser, berührender Schauspielkunst transparent. Sabine Kaack, beliebt in vielen TV-Rollen, war in einer Doppelrolle als aggressive Elaine ebenso gut wie als depressive Jeanette. Yvonne Hotz mimte die schrille Schauspielerin Bobbi mit stürmischem Temperament. Regisseur Ulrich Stark hätte die Akte 1 und 2 zugunsten des stärksten dritten etwas kürzen können. SCH
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