Angeblich sei eine Leiche in Rorschach auf offener Straße verbrannt worden, schrieb eine Frau auf Facebook und postete auch gleich ein Video dazu. In den Kommentaren wurde verwundet gefragt: “Ist so was auf offener Straße denn überhaupt erlaubt?” und “Hat das nicht gestunken?” Ein Nutzer will wissen, dass die Verbrennung der letzte Wille eines Mannes gewesen sein soll.
Sarg-Verbrennung in Rorschach
Im Sarg lag das “alte Ich”
Wie sich nun heraus stellt, war gar keine Leiche im Sarg. Wie die Schweizer “20 Minuten” berichtet, war die Aktion der Eröffnung einer Guerilla-Kunstgalerie in Rorschach. Im Sarg befand sich eine Puppe aus Plastik. Der Galerie-Betreiber gab gegenüber dem Online-Portal an, er habe mit der Aktion sein “altes Ich sinnbildlich verbrennen wollen.”
Die Reaktionen auf die Aufklärung gehen von erheitert bis empört. Das habe nichts mit Kunst zu tun, sondern versetze viele Leute in Angst und Schrecken. Das wiederum findet der Initiator übertrieben: Angesichts der Tsache, dass täglich Tote im Fernsehen zu sehen seien, könne er nicht verstehen, was an seiner Aktion so schlimm sein soll.
Die Guerilla-Galerie entstand aus dem Wunsch heraus, Künstler vor Abzocke durch etablierte Galeristen zu schützen. Dafür werden leerstehende Räume in der Region St. Gallen genutzt, in denen Künstler ihre Werke “zu fairen Konditionen” ausstellen können – momentan lautet die Adresse Hauptstrasse 49 in Rorschach.
Kunst oder Unsinn – als Werbeaktion war die Verbrennung auf jeden Fall ein voller Erfolg. (red)
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