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Ein Bänkle mit viel Liebe

Teilnehmer an der Tischler-Trophy fiebern der heutigen Präsentation entgegen.

WETTBEWERB. Es waren aufregende Wochen, die hinter den Drittklässlern der Mittelschule Klostertal liegen. Vorallem für jene elf Schüler und Schülerinnen, die in Gemeinschaftsarbeit und mit der Hilfe von Tischlermeister Martin Dünser ein Liegemöbel konzipiert haben. Umso mehr freuen sich die Nachwuchshandwerker auf den heutigen Tag, an dem in der Götzner Kulturbühne AMBACH das gute Stück präsentiert wird. Ob es für einen Preis reicht? Auf Facebook gab es für die Jungtischler jedenfalls über 400 Likes für das Liebesbänkle, wie das Exponat genannt wurde.

Keine Hilfsmittel erlaubt
Es ist bereits die dritte Auflage dieses Wettbewerbs, an dem diesmal insgesamt zwölf Mittelschulklassen im Rahmen ihres Werkunterrichts teilnahmen. Unter der Patronanz eines Tischlerbetriebs galt es dabei, ein Möbel zum Liegen, Sitzen oder Chillen zu konzipieren. Die gehobelten Fichtenleisten, Furnierstreifen, Weichfaserplatten und Dübel, die als Material dienten, wurden von der Firma Tschabrun kostenlos zur Verfügung gestellt. Daneben durften keinerlei Hilfsmittel wie Nägel oder Schrauben verwendet werden. Als Neuheit wurden die Projektarbeiten von den jeweiligen Schulen bei Facebook dokumentiert und auch filmisch festgehalten. Auch die dokumentarische Aufarbeitung ist Teil der heute um 15 Uhr beginnenden Veranstaltung, bei der die Sieger gekürt und die Preise vergeben werden.

Ein Vorzeigeprojekt
Der Einsatz der Teilnehmenden geht dabei weit über den regulären Werkunterricht in der Schule hinaus. Im Fall der Mittelschule Klostertal kam Tischler Martin Dünser auf Direktor Gert Hronek zu. „Er erzählte von dem Projekt der Tischler Trophy und es hat mich von Beginn an begeistert. Darum haben wir uns daran beteiligt.” Allerdings: Ein Selbstläufer ist das mit viel Engagement initiierte Projekt nicht. „In den Mittelschulen wird der Werkunterricht und speziell der Holzwerkstoffunterricht immer weiter zurückgedrängt. Teilweise wurde er auch schon komplett aus den Lehrplänen gestrichen”, ist Mitinitiator Klaus Nenning froh, dass es hochmotivierte Werklehrer gibt. Dabei ist die Tischler?Trophy! durchaus zum Vorzeigeprojekt geworden. Seit dem Vorjahr wird auch in Tirol ein eigener Wettbewerb nach Vorarlberger Vorbild durchgeführt. Zeit für Relaxen und Chillen blieb den Jungtischlern in den letzten Wochen wohl nicht viel. Aber vielleicht können sie das nach der heutigen Präsentation nachholen. Die Möbel dafür haben sie ja selbst gebaut.

 

Statements. Das macht den Beruf aus

Es ist ein Gemeinschaftsprojekt, bei dem die Schüler von der Planung bis zur Umsetzung eines Möbelstücks voll integriert sind. Dabei kristallisieren sich unter anderem auch unterschiedliche Fähigkeiten heraus.
Gert Hronek, Direktor Mittelschule Klostertal

 

Die Arbeitsgruppen der Schüler bringen eigene Ideen für Werkstücke ein und setzen diese auch mit den eigenen Händen um. Als Endergebnis sollte die Freude da sein, ein eigenes Werkstück oder Möbel gefertigt zu haben.
Klaus Nenning, Mit-Initiator und Ausschussmitglied

 

 

 

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