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Ein Anwalt für die Natur

Im Rahmen der Aktion „Saubere Alpen“ organisiert der Alpenschutzverein jeden Sommer Flurreinigungen.
Im Rahmen der Aktion „Saubere Alpen“ organisiert der Alpenschutzverein jeden Sommer Flurreinigungen. ©VOL.at/Roland Paulitsch
Seit 40 Jahren setzt sich Lothar Petter für den Schutz von Natur und Umwelt ein.

Über 100 freiwillige Helfer trommelte Lothar Petter 1971 für die erste Flurreinigungsaktion in Dornbirn zusammen. Damals ahnte er noch nicht, was sich aus dieser Initiative alles entwickeln sollte. Was er wusste: Dass er einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten wollte. „Die Abfallsituation war verheerend“, erinnert sich der 70-jährige Dornbirner: „Vom Rheintal bis ins Gebirge war überall Abfall.“ Das Umweltbewusstsein in der Gesellschaft erwachte in den 1970ern erst langsam, der Müll wurde einfach in Bächen und Tobeln entsorgt.

Für den Schutz der Alpen

Das Engagement im Rahmen der Flurreinigung trug rasch Früchte: Noch im selben Jahr wurde der Vorarlberger Alpenschutzverein ins Leben gerufen, der erste Verein dieser Art in Österreich. Der damalige Berufsberater beim Arbeitsamt wurde zum ersten Obmann gewählt – und bekleidet dieses Amt bis heute. Auch bei der Gründung des Österreichischen Alpenschutzverbandes war er maßgeblich beteiligt. Vieles hat der Verein in den letzten 40 Jahren erreicht, nicht zuletzt dank des unermüdlichen Einsatzes des Obmannes. An die 40.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit leistete der leidenschaftliche Bergsteiger in dieser Zeit. „Ein Widder gibt nie auf“, meint er lächelnd und fügt hinzu: „Aber wir hatten auch viele Erfolge“. Da wäre zum Beispiel die erfolgreiche Verhinderung eines großen Seilbahnprojekts in Bartholomäberg oder die Errichtung des Natura-2000-Schutzgebietes im Silbertal. In letzter Zeit machte der Verein vor allem mit einer Petition gegen die Skiverbindung Mellau-Damüls von sich reden, leider nur bedingt erfolgreich. Nach wie vor ein Fixpunkt in der Vereinstätigkeit ist die Aktion „Saubere Alpen“. In diesem Rahmen finden jährlich im ganzen Land Flurreinigungen statt.

Erfolgreiches Engagement

Auf das bisher Erreichte ist Lothar Petter stolz: „Im Gebirgsbereich werden wir immer besser, da haben wir viel erreicht.“ Riesige Mengen an Müll entsorgte der Alpenschutzverein in den letzten Jahren, teilweise mit Hilfe von Helikoptern. Auch sozial engagiert sich der Verein, indem er Ferialpraktikanten und Arbeitssuchenden Beschäftigungsmöglichkeiten bietet.

Ein Leben für die Natur

Trotz mancher Rückschläge blickt der langgediente Obmann positiv in die Zukunft. Seine Familie stand all die Jahre hinter ihm, Sohn Markus trat sogar in seine Fußstapfen. Seit zehn Jahren ist der ausgebildete Ökologe hauptamtlich für den Verein tätig. „Was uns alle verbindet, ist die Liebe zur Natur“, begründet Markus Petter seine Berufswahl. Besonders freuen sich die Petters über die große Unterstützung aus der Bevölkerung. „Wir haben viele Förderer“, so der Obmann. 12.000 Mitglieder zählt der Alpenschutzverein Vorarlberg. Das gibt Lothar Petter Motivation. Wenn es die Gesundheit zulässt, wird er auf jeden Fall noch einige Jahre zum Wohl der Natur im Einsatz sein: „Bis 75 möchte ich auf jeden Fall noch voll mitarbeiten.“

ZUR PERSON

Lothar Petter ist Obmann des Alpenschutzvereins Vorarlberg und Vorsitzender des Österreichischen Alpenschutzverbandes
Geboren: 6. April 1941
Laufbahn: nach der Matura als Berufsberater beim Arbeitsamt tätig, später stellvertrender Leiter des AMS Dornbirn, seit 2001 in Pension
Familie: verheiratet, vier Kinder
Hobbys: Wandern, Bergsteigen, Reisen in Österreich und Mitteleuropa

(VN)

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