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Edelstahlspezialist Franke baut massiv Stellen ab

Franke GmbH in Hard: Mehr als die Hälfte der Beschäftigten betroffen.
Franke GmbH in Hard: Mehr als die Hälfte der Beschäftigten betroffen. ©Franke
Hard. Der Schweizer Weltkonzern Franke wird am Vorarlberger Standort der Franke GmbH in Hard 49 von 89 Stellen streichen. Bis Ende März soll die Produktion nach Ras Al Khaimah in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Gdynia (Polen) verlagert werden. Den Logistikbereich wird das deutsche Franke-Werk in Bad Säckingen übernehmen, teilte die Franke Holding am Montag mit.
Hiobsbotschaft für Mitarbeiter

Dort werde die Gruppe ein zentrales Logistikzentrum für Europa errichten. Die Franke GmbH, seit 1962 in der Bodenseegemeinde beheimatet, entwickelte und produzierte in Hard Waschtröge und sogenannte Accessoires (Seifen-, Papierhandtuchspender, etc.) für den Waschraum- und Sanitärbereich. Ab Ende März 2015 werden am Vorarlberger Standort nur noch die Bereiche Verkauf, Kundendienst für Österreich und das Ausland sowie Marketing verbleiben.

“Überkapazitäten optimieren”

Als Grund für die Schließung der Produktion und des Logistikbereiches in Vorarlberg nannte das Unternehmen bestehende Überkapazitäten in der Franke Gruppe, die derzeit optimiert würden. Mit der Bündelung ihrer weltweiten Produktionsstätten will der Schweizer Konzern vor allem die Kosteneffizienz deutlich steigern, hieß es in einer Aussendung.

Betriebsrat akzeptiert Sozialplan nicht

Der Stellenabbau in Vorarlberg betrifft Arbeitsplätze in der Produktion, Logistik und in den produktionsnahen Bereichen. Der Sozialplan, den die Geschäftsleitung am Montag vorlegte, wurde vom Betriebsrat nicht akzeptiert. “Wir werden uns sicher nicht mit einem Butterbrot abspeisen lassen. Wir haben immer alles gegeben und wollen das auch honoriert bekommen”, betonte Betriebsratsvorsitzender Gerhard Fink gegenüber VOL.AT.

Zwei Wochen für Verhandlungen

Innerhalb der nächsten 14 Tage wird die Gewerkschaft nun versuchen eine Lösung zu finden: “Die Vorstellungen klaffen im Moment noch weit auseinander. Eine Einigung liegt aber im Interesse beider Verhandlungspartner.” Fink ist sich sicher, dass es zu einer geordneten Übergabe kommen wird und hofft “auf Einsicht der Konzernleitung”.

Kündigungen bereits vor zwei Jahren

Bereits vor zwei Jahren hatte das Schweizer Mutterhaus die Herstellung von Edelstahl-Großküchenkomponenten in der Harder Niederlassung aufgelöst. Die Produktion und sämtliche Mitarbeiter wurden damals von der FHE Edelstahl-Produktion GmbH in Dornbirn übernommen, die ebenfalls Teil der Franke Gruppe ist.

Die Franke GmbH ist eine Gesellschaft der Franke Washroom Systems, die zur weltweit tätigen Schweizer Franke Gruppe gehört. Die Franke Gruppe beschäftigt in über siebzig Tochtergesellschaften rund 11.000 Mitarbeiter in 40 Ländern.

(APA/Red.)

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