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Eastwood räumte ab

Das elf Mal nominierte Biopic "Aviator" von Martin Scorsese, das als Favorit gehandelt worden war, musste sich in den wichtigen Kategorien Clint Eastwoods "Million Dollar Baby" geschlagen geben.    

K.O. in der letzten Runde: Das Boxer-Drama „Million Dollar Baby“ gewann bei der erstmals von Chris Rock moderierten 77. Oscar-Verleihung in Los Angeles die Preise als bester Film, für die beste Regie (Clint Eastwood) sowie für die beste Hauptdarstellerin (Hilary Swank) und den besten Nebendarsteller (Morgan Freeman) und schlug damit die favorisierte Howard-Hughes-Biografie „Aviator“ von Martin Scorsese in den wichtigsten Kategorien. Der insgesamt elf Mal nominierte „Aviator“ musste sich mit dem Oscar für die beste Nebendarstellerin Cate Blanchett sowie vier weiteren Auszeichnungen in Nebenkategorien (Ausstattung, Kostüme, Schnitt, Kamera) begnügen. Bester Hauptdarsteller wurde Jamie Foxx in „Ray“.

Als beste Hauptdarstellerin wurde die 30-jährige Hilary Swank für ihre Rolle in „Million Dollar Baby“ mit ihrem bereits zweiten Oscar (nach „Boys don’t Cry“ 1999) ausgezeichnet. In Eastwoods Drama spielt sie eine Kellnerin, die sich als Boxerin aus der Armut emporkämpfen will. Seinen ersten Oscar – und das gleich bei seiner ersten Nominierung in der Hauptrollen-Kategorie – konnte Jamie Foxx für seine Darstellung des Ray Charles in der Film-Biografie „Ray“ entgegennehmen – ein wohl akzeptabler Trost dafür, dass er in der Nebendarsteller-Kategorie (für „Collateral“) leer ausging.

Den Oscar für den besten ausländischen Film gewann „Das Meer in mir“ („Mar adentro“) des 32-jährigen Spaniers Alejandro Amenàbar. Das nach einem wahren Fall gedrehte Melodram mit Javier Bardem in der Hauptrolle eines querschnittsgelähmten Mannes, der um sein Recht auf einen würdevollen, selbst bestimmten Tod kämpft, hat im vergangenen Jahr alle spanischen Zuschauerrekorde gebrochen.

Zum besten Nebendarsteller wurde der 67-jährige Morgan Freeman für seine Rolle als Ex-Boxer in „Million Dollar Baby“ gekürt – der erste Academy Award für den bisher drei Mal leer ausgegangenen Schauspieler. Den Oscar als beste Nebendarstellerin erhielt die 35-jährige Australierin Cate Blanchett für ihre Darstellung der Katharine Hepburn in „Aviator“. Auch für sie war es – im zweiten Anlauf – der erste Academy Award.

Der Oscar für das beste Original-Drehbuch ging an „Vergiss mein nicht!“, jener für das beste adaptierte Drehbuch an die Tragikomödie „Sideways“. Für den besten Ton wurde „Ray“ geehrt, für die beste Filmmusik „Wenn Träume fliegen lernen“. Den Oscar für die beste Maske gewann die Gruselkomödie „Lemony Snicket’s rätselhafte Ereignisse“, jenen für die beste Filmmusik „Wenn Träume fliegen lernen“, bester Song wurde „Al Otro Lado Del Rio“ aus dem Film „The Motorcycle Diaries“.

Mit dem Ehren-Oscar wurde der 80-jährige Regisseur Sidney Lumet („Die 12 Geschworenen“, „Hundstage“, „Network“, „The Verdict – die Wahrheit und nichts als die Wahrheit“) ausgezeichnet. „Die Unglaublichen“ erhielt die Academy Awards als bester Animationsfilm und für die besten Ton-Effekte. Die besten Spezial-Effekte waren nach Ansicht der Juroren in „Spider-Man 2“ zu sehen. Als bester Dokumentarfilm wurde „Born into Brothels“ über das Leben im Rotlichtdistrikt von Kalkutta ausgezeichnet, als beste Kurz-Doku „Mighty Times: The Children’s March“ über den Kampf gegen die Rassentrennung in den 1960er Jahren in den USA. Bester Kurzfilm wurde „Wasp“, bester Kurz-Trickfilm „Ryan“.

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