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Walgau „badet“ beispielgebend

So soll das neue Walgaubad in Nenzing ab 2015 aussehen: Sechs Mio. Euro werden investiert.
So soll das neue Walgaubad in Nenzing ab 2015 aussehen: Sechs Mio. Euro werden investiert. ©VN
Freibäder sollen gemeinsam finanziert werden – Frastanz als Zünglein an der Waage.

 

Walgau. (tmh) Eine beispielgebende mögliche Gemeindekooperation steht im Walgau kurz vor dem Abschluss: Alle 14 Gemeinden der „Regio Im Walgau“ wollen künftig die Freibäder der Region gemeinsam finanzieren. Nach positiven Grundsatzbeschlüssen müssen dafür in allen 14 Gemeinden auch die mittlerweile konkret vorliegenden Ausbaupläne für das Bad in Nenzing und die Aufteilung der künftigen Investitions- und Betriebskosten genehmigt werden.

 

Ding der Unmöglichkeit

Ein attraktives Bäderangebot ist nicht nur eine „feine Sache“, sondern im Sommer das Sport- und Freizeitangebot erster Wahl für Jung und Alt. Damit für jede Region längst auch ein wichtiger Standortfaktor. Ein Freibad – oder gar ein Hallenbad – kostendeckend zu führen, das ist allerdings nicht möglich. Zu groß ist der Aufwand für die Instandhaltung der Anlagen, für die Aufbereitung des Wassers, für das Personal. Und obwohl auch Nachbargemeinden davon profitieren – auf den Kosten sind bislang immer die Standortgemeinden sitzen geblieben. Anfragen zur Mitbeteiligung der Nachbarn hat es seinerzeit in Nenzing und auch beim Bau des Naturbades Untere Au 1986 in Frastanz gegeben – jedoch ohne jeden Erfolg.

Heute, knapp 30 Jahre später, sind laut ihren Grundsatzbeschlüssen alle 14 Gemeinden der Regio Im Walgau bereit, nicht nur den künftigen Betrieb der Bäder gemeinsam zu finanzieren, sondern auch dringend notwendige Investitionen im Nenzinger „Walgaubad“ gemeinsam zu schultern: Es geht dabei immerhin um ein Volumen von gut sechs Millionen Euro.

 

Breite Solidarität

Die konkreten Umbaupläne für das Walgaubad wurden Anfang November bei einer Delegiertenversammlung in Thüringen vorgestellt (die VN-Heimat berichtete). Auch der Finanzierungsschlüssel für Investitions- und Folgekosten wurde erarbeitet: Er berücksichtigt die Finanzkraft, die Einwohnerzahl und die Entfernung der jeweiligen Gemeinde zum jeweiligen Projekt und soll auch für künftige gemeinsame Freizeiteinrichtungen gelten – sofern jeweils alle zustimmen.

 

Land fördert großzügig

Das Walgaubad in Nenzing kann demnach mit einem Investitionsvolumen von knapp sechs Millionen Euro modernisiert werden. Die Hauptlast davon trägt Nenzing als Standortgemeinde: rund 2,6 Millionen Euro. Die anderen 13 Gemeinden beteiligen sich insgesamt mit 1,6 Millionen Euro. Vorausgesetzt, dass tatsächlich alle 14 Gemeinden mitmachen, gewährt das Land für dieses Modell der Zusammenarbeit eine Extra-Förderung in Höhe von 1,8 Millionen Euro.

Die Zeichen für diese Sonderförderung des Landes stehen gut. Bis zum Anfang dieser Woche hatten bereits die Gemeindevertretungen von Düns, Göfis, Nenzing, Röns, Satteins und Schnifis einstimmige Beschlüsse gefasst. Sogar in Bürs (19:4) und Nüziders (20:3) – wo man traditionell eher in die Bäder nach Bludenz geht – gab es klare Beschlüsse für den Solidarbeitrag.

 

Kritische Stimmen

Diese Woche stimmten Dünserberg und Schlins jeweils einstimmig für das gemeinsame Modell. Morgen, Freitag, ist die Abstimmung in Frastanz angesagt: Hier werden Diskussionen erwartet, weil insbesondere eine Gruppe um den Wirtschaftsbund fürchtet, Frastanz werde durch die vorliegenden Verträge gegenüber Nenzing benachteiligt. Bürgermeister Eugen Gabriel ist allerdings ein klarer Befürworter des Projektes und er kann sich auch auf einen Grundsatzbeschluss vom 27. Juni stützen: Damals stimmten nur zwei der 27 Gemeindevertreter gegen das Modell. Wenn sich in Frastanz also – wie zu erwarten – die Befürworter des Modells durchsetzen, dann ist das beispielgebende Projekt „durch“.

Die drei dann noch fehlenden Blumenegger Gemeinden Ludesch, Thüringen und Bludesch haben nie einen Zweifel an ihrer Zustimmung gelassen und werden in einer gemeinsamen Sitzung am 16. Jänner abstimmen.

Somit könnten im Frühjahr des kommenden Jahres die Umbauarbeiten in Nenzing gestartet werden, die Neueröffnung müsste pünktlich zum Start der Badesaison 2015 möglich sein.

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