AA

Dschi Si 2007 zu Ende

Besucherströme: Games Convention 2007 ein Erfolg.
Besucherströme: Games Convention 2007 ein Erfolg. ©Waibel
Die Games Convention 2007 ist mit einem leichten Besucherplus von 2.000 gegenüber dem Vorjahr zu Ende gegangen.  

Besonders auffällig war die zunehmende Internationalisierung der Messe. So stieg der Anteil ausländischer Fachbesucher auf 43 Prozent (2006: 24 Prozent). „Die GC 2007 hat alle unsere Ziele übererfüllt. Sowohl bei den Ausstellern und Fachbesuchern als auch beim Privatpublikum zeigt sich ein Höchstmaß an Zufriedenheit. Dieses Ergebnis unterstreicht einmal mehr, dass die Branche mit der GC als europäische Leitmesse in Leipzig ein ideales Zuhause hat“, sagt Josef Rahmen, Geschäftsführer der Leipziger Messe. Dabei wird Gaming immer mehr ein Breitensport: Laut Umfrage des Leipziger Instituts für Marktforschung waren 52 Prozent der Besucher (2006: 45 Prozent) über 20 Jahre alt. Der Anteil weiblicher Besucher lag in diesem Jahr bei 20 Prozent (2006: 17 Prozent). Auch bei Casual Gamern (Gelegenheitsspielern) gab es einen Zuwachs auf 45 Prozent (2006: 41 Prozent). Das zeigt einen eindeutigen Trend: Gaming wird erwachsen, immer mehr Frauen spielen und auch Leute, die Zocken nicht als ihr Haupthobby sehen, spielen zusehends häufiger.

Martin Bachmayer, Sales Director Entertainment & Devices Microsoft: „Die GC hat einmal mehr ihren Status als europäische Industrieleitmesse und größte Consumershow der Welt unter Beweis gestellt. Wir hatten unsere Ziele für Presse, Handel und Consumer sehr hoch gesteckt und wollten in allen drei Bereichen die großartigen Erfolge des Vorjahres noch übertreffen. Mit dem Ergebnis sind wir mehr als zufrieden. Wir freuen uns bereits auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr in Leipzig.“

Thomas Zeitner, Geschäftsführer Electronic Arts Deutschland: „Wir freuen uns sehr über die äußerst positive Entwicklung der Games Convention. Wir haben dieses Branchenevent schließlich gemeinsam mit der Leipziger Messe aus der Taufe gehoben. Gut gefallen hat uns in diesem Jahr, dass völlig neue Zielgruppen nach Leipzig kamen, speziell Frauen und ältere Gamer. Auch die Resonanz im Businessbereich sowie die mediale Präsenz der GC sind uns sehr angenehm aufgefallen.“

Peter Mucha, Vice President GSA Activision Deutschland GmbH: „Die Resonanz war gewaltig. Zu den Core Gamern gesellen sich immer mehr Casual Gamer. Speziell in diesem Jahr hatten wir zudem einen noch intensiveren Kontakt zu ausländischen Medienvertretern. Die internationalen Kollegen, die zum ersten Mal in Leipzig waren, sind von der Stadt und der professionellen Messegesellschaft sehr angetan.”

Ralf Wirsing, General Manager Ubisoft Deutschland und Österreich
„Die Games Convention ist die europäische Spiele-Leitmesse und erfreut sich einer stetig wachsenden Bedeutung. Das Konzept mit Business Center und Consumer Area geht Jahr für Jahr perfekt auf. Die Bedingungen sind optimal, unser Business-Stand ist nicht zuletzt auf Grund der steigenden internationalen Besucherzahlen nochmals gewachsen.“

Unter dem Motto „Spielend lernen und Spielen lernen“ präsentierte sich in diesem Jahr die GC family. Der Sonderbereich für Medienkompetenz in der Familie, Lern- und Schulsoftware sowie kindgerechte Medien auf der GC berät Eltern, Lehrer und Kinder über sämtliche Fragen des interaktiven Lernens und Spielens. Neu in diesem Jahr: Erstmals bekam die GC family eine eigene Messehalle (Halle 5). Das Interesse an der GC family war auch in diesem Jahr sehr hoch: 75 Prozent aller Messebesucher interessierten sich für den Sonderbereich auf der GC.

Auf der GC gab´s einen der meist herbeigesehnten Ego-Shooter dieses Jahres zu bestaunen. Crysis vom Entwicklerstudio Crytek aus Deutschland lief trotz Power Hardware erstaunlicherweise nicht flüssig. Bei den Zockrechnern kamen Dell XPS-PCs mit Intel Core 2 Quad Q6600, Geforce 8800 GTX und 2 Gigabyte Arbeitsspeicher zum Einsatz. Eigentlich Höllenmaschinen, die nicht in wirklich vielen Haushalten stehen. Dennoch ruckelte Crysis an manchen Stellen kläglich, und lief dazu nur im Direct X 9 Modus, noch dazu auf Windows XP 64 Bit. Für ein Game, das bereits am 16. November erscheinen soll, besorgniserregend.  

Einer der ebenso heiß erwarteten Titel, die unlängst unfertig und vollkommen verbuggt auf den Markt geschmissen wurden, ist Gothic 3. Entwickelt von Piranha Bytes, aus deutschen Landen. Die Probleme des wohl verfrühten Launches hat sogar das Entwicklerstudio und Publisher Jowood entzweit. Viele Fans fragten sich daraufhin, wie es mit ihrem unfertigen Spiel auf dem heimischen Rechner und mit einer etwaigen Fortsetzung weitergehen soll. Nun hat das Raten ein Ende: Der deutsche Entwickler Spellbound Entertainment (Desperados 2, Chicago) hat den Zuschlag für das nächste Spiel der Gothic-Reihe erhalten. Der Titel: Gothic 4 – Genesis. Noch ist kein Releasetermin von Gothic 4 bekannt, es steht jedoch bereits fest, dass das Spiel zunächst auf PC, später aber auch auf Konsolen erscheinen werde. Auch mit der Pflege und Weiterführung der Marke Gothic 3 wurde Spellbound betraut. Dabei werde man bewusst mit der Community zusammenarbeiten, die bereits für mehrere Patches zu dem Spiel gesorgt hat. Das Spellbound-Team wird seinerseits ebenfalls Bugfixing betreiben und so – womöglich zusammen mit den Community-Ergebnissen – weitere Gothic 3-Patches veröffentlichen. Interessantes Detail: Angeblich stehen die nunmehrigen Entwickler mit Piranha Bytes in Kontakt – diese sollen bei einigen Problemen beratend zur Seite stehen.

 

Resümee

Summa summarum gibt es einen eindeutigen Trend, der sich auch dieses Jahr wieder auf der Dschi Si abzeichnete: Gaming wird sozialer. Und das in mehrerlei Hinsicht. Zum einen erscheinen mehr und mehr Games, in denen Spieler Seite an Seite gegen allerlei Unbill kämpfen können, statt sich gegenseitig in Shootern niederzumetzeln. Koop heißt die Devise. Außerdem wird Zocken mehr und mehr zur Massenbewegung, mehr Frauen, mehr Gelegenheitsspieler springen auf den Zug auf. Wohl auch, weil neue kreative Spielkonzepte das Licht der Welt erblicken. Natürlich gibt es auch in kommenden Multiplayerspielen Player versus Player Modi. Aber der Trend geht weg vom Gegeneinander – eröffnet neue Spielerfahrungen in so mancher virtuellen Welt. Bleibt nur zu hoffen, dass dieser neue Geist auch den Weg ins reale Leben findet.

 

In diesem Sinne, bis zur nächsten Games Convention – wir sehen uns in Leipzig 2008!

Alf Waibel

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Spiele-News
  • Dschi Si 2007 zu Ende