Das erfragte der Beratungskonzern EY telefonisch bei 900 Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeitern. Die größten Hürden sind mangelnde Sprachkenntnisse und der bürokratische Aufwand.
Große Bereitschaft in Vorarlberg
In der Industrie ist der grundsätzliche Wille, Flüchtlingen Arbeit zu geben, am größten. 82 Prozent der befragten Firmen sagten auf die entsprechende Frage “ja” oder “eher ja”. Im Dienstleistungsbereich waren es rund drei Viertel. Große Unternehmen würden eher Flüchtlinge einstellen als kleine, regional gesehen gibt es die größte Bereitschaft in Oberösterreich, Vorarlberg und Wien.
Der österreichischen Wirtschaft insgesamt tut die gestiegene Zuwanderung aber nicht gut, glauben einige Unternehmer: Mehr als ein Drittel beurteilt die Auswirkung als “eher” oder “sehr negativ”, nur 25 Prozent rechnen mit positiven Folgen, 39 Prozent sagten “neutral”.
Qualifikationen frühzeitig erfassen
Großen Zuspruch findet ein “Talentecheck”. Mehr als drei Viertel der Unternehmer fänden es gut, die Abschlüsse und Qualifikationen der Flüchtlinge bereits frühzeitig zu erfassen, um gezielt Fachkräfte zu finden. 23 Prozent sagten dazu “nein” oder “eher nein”. Das AMS Wien hat bereits in einem Pilotprojekt (“Kompetenzcheck”) die Ausbildung von knapp 900 Asylberechtigten erhoben. Die Präsentation der Ergebnisse sorgte vergangene Woche für hitzige Debatten.
Beim Thema gesteuerte Zuwanderung zur Abmilderung des Fachkräftemangels ist der Mittelstand gespalten. 55 Prozent sprachen sich für eine solche Strategie aus, 45 Prozent dagegen.
Das größte Einstellungshemmnis sehen die Unternehmer in den mangelnden Deutschkenntnisse der Flüchtlinge (76 Prozent). Der hohe bürokratische Aufwand (47 Prozent), die unklare Gesetzeslage während laufender Asylverfahren und die mangelnde Qualifikation der Menschen (je 45 Prozent) wurden als weitere Hürden genannt.
Laut EY-Partner Helmut Maukner müssen dringend Rahmenbedingungen geschaffen werden, um gerade mittelständischen Unternehmen Planungssicherheit bei der Einstellung von Flüchtlingen zu geben.
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