Bis Jahresende sollen die größeren Städte plus Umland in den Bundesländern mit 4G/LTE versorgt werden, kündigte Drei-Chef Jan Trionow am Mittwoch in Wien an.
Wie viele Neu- und Bestandskunden Dreivon den LTE-Zusatzpaketen überzeugen will, ließ Trionow heute offen. Das sei ein Blick in die Glaskugel. Drei will mit dem LTE-Ausbau eine “leistungsstarke, flächendeckende Internetversorgung zu leistbaren Preisen für ganz Österreich” anbieten. Damit werde “die viel beklagte digitale Kluft zwischen Stadt und Land endgültig beseitigt”. “Was wurden wir nicht kritisiert, dass die Fusion mit Orange unser Netz beeinträchtigt und den Kunden geschadet hätte”, so Trionow.
Drei mit einem der “weltbesten LTE-Netze”
Ab Donnerstag soll der Großraum Wien von St. Pölten bis Gänserndorf, von Hollabrunn über Eisenstadt bis Neunkirchen von Drei mit dem Mobilfunkstandard der vierten Generation (4G) versorgt werden. Im Oktober folgt dann der Großraum Linz/Wels/Steyr, im November der Großraum Graz, Innsbruck und Bregenz/Feldkirch/Dornbirn sowie im Dezember der Großraum Salzburg und Villach/Klagenfurt. Laut Trionow wird Drei dann über eines “der besten LTE-Netze der Welt” verfügen.
“Drei wird das besonders schnelle Internet LTE nicht fix in die Tarife integrieren, sondern als Zusatzpaket für Bestands- und Neukunden anbieten. Zum Beispiel kostet das Smartphone-Zusatzpaket “LTE L” mit 30 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit rund 4 Euro und das “LTE XL”-Paket mit 150 Mbit/s rund 10 Euro. Andere Anbieter würden den Kunden “vollständige Wahlfreiheit versprechen, LTE aber fix in sämtliche Neutarife eingepreist haben”, verwies auf Trionow die Zusatzpaket-Strategie von Drei. “Wir halten nichts von Zwangsbeglückung.”
Kritik an Preiserhöhung
Die Bundeswettbewerbsbehörde hat kürzlich einen Fragebogen an die Mobilfunker versendet, um ihre Telekom-Branchenuntersuchung – unter anderem zu Preiserhöhungen – bis Sommer 2015 abzuschließen. Die Beantwortung des Fragebogens würde “viel Arbeit” bereiten, aber unspektakulär sein. “Ich sehe das relativ entspannt”, so Trionow. Die Kritik an den kürzlich erfolgten Preiserhöhungen ließ der Drei-Chef nicht gelten. Österreich habe weiterhin die niedrigsten Mobilfunk-Preise in Europa. Die Kosten für die heimischen Mobilfunker würde steigen – etwa durch den LTE-Ausbau – gleichzeitig die Umsätze sinken. “Immer mehr, für immer weniger” sei nicht möglich.
Zum Thema “Netzneutralität” – dem gleichberechtigten Datentransport im Internet – mahnte der Drei-Chef eine differenzierte Sichtweise ein. “Die Freiheit des Internet beginnt bei einem gut ausgebauten Netz.” Trionow gab zu Bedenken, dass die geplante Abschaffung des Telefon-Roamings im Ausland, vor allem Viel-Reisende zugute komme. Der “einfache Österreicher” werde davon nicht profitieren.
(APA)
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