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Drei frühere Top-Diplomaten in Türkei nach Putsch inhaftiert

Die drei Männer sollen in den Putschversuch involviert gewesen sein
Die drei Männer sollen in den Putschversuch involviert gewesen sein
Ein türkisches Gericht hat die Inhaftierung von drei früheren Top-Diplomaten des Landes wegen mutmaßlicher Verwicklung in den gescheiterten Militärputsch vom 15. Juli angeordnet. Laut dem Gericht in Ankara müssten Gürcan Balik, Ali Findik und Tuncay Babali bis zu ihrem Prozess in Haft bleiben, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag.


Ihnen werden Verbindungen zu dem islamischen Prediger Fethullah Gülen angelastet, den die türkische Regierung für den Putschversuch verantwortlich macht. Der in den USA lebende Geistliche weist die Vorwürfe zurück.

Babali war früher türkischer Botschafter in Kanada, Findik diente als Botschafter in Costa Rica. Balik war außenpolitischer Berater des früheren Staatschefs Abdullah Gül. Zudem arbeitete er als Berater für Ex-Regierungschef Ahmet Davutoglu, als dieser noch Außenminister war.

In dieser Funktion hatte Balik laut Anadolu im Jahr 2013 ein Treffen zwischen Davutoglu und Gülen in New York arrangiert, als Davutoglu dort der UNO einen Besuch abstattete. Im Mai 2015 bestätigte Davutoglu, dass er Gülen in dessen Haus im US-Bundesstaat Pennsylvania besucht habe. Er habe den Prediger davon überzeugen wollen, aus seinem Exil in die Türkei zurückzukehren, um die Spannungen im türkischen Führungsapparat zu verringern.

Als Reaktion auf den Putschversuch hatte Staatschef Recep Tayyip Erdogan den Ausnahmezustand verhängt. Zehntausende Menschen wurden verhaftet oder entlassen, darunter Richter, Staatsanwälte, Journalisten und Beamte im Bildungsbereich.

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