AA

Vom Phänomen der Wetterballone

Kuratorin Anna Karina Hofbauer, Künstlerin Nin Brudermann (von li)
Kuratorin Anna Karina Hofbauer, Künstlerin Nin Brudermann (von li) ©Edith Rhomberg
Neue Ausstellung im Kunstraum

Künstlerin und Kuratorin im Dialog über die neue Ausstellung im Kunstraum

 

Dornbirn. Die neue Ausstellung im Kunstraum ist eröffnet. In der Montagehalle wird die Mixed-Media-Installation mit dem Titel «Twelve O’Clock in London: Austria/Autriche» von Nin Brudermann gezeigt. Die Kuratorin ist Anna Karina Hofbauer. Dem Tag der Eröffnung folgend konnten sich Kunstinteressierte am 22. Juni im Dialog zwischen Künstlerin und Kuratorin über den Hintergrund und die Entstehung dieser Arbeit informieren. Die in New York lebende österreichische Künstlerin (geb. 1970) schilderte eindrücklich ihre vielschichtigen Erlebnisse und sprach unter anderem über ihre Teilnahme an einer zweimonatigen Expedition auf einem Eisbrecher in der Antarktis. „Die menschenleeren Gegenden, die sogenannten „hot spots“, sind für die Erfassung von meteorologischen Daten und für die Forschung besonders wichtig“, sagte Brudermann.

Großes Projekt

In ihrer Arbeit, die sich als umfassendes Projekt über mehrere Jahre hinzog, geht es um die weltumspannende Arbeit mit Wetterballonen. Dieses einzigartige, täglich zweimal stattfindende Ritual der Vereinten Nationen ist weitgehend unbekannt, wie die Künstlerin selbst im Gespräch mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon feststellte. Jeden Tag, in jedem Land unseres Planeten, lassen Meteorologen um null Uhr und um zwölf Uhr Weltzeit Wetterballone in den Himmel steigen. Die mit Hilfe eines Radiosenders durch die Ballone gesammelten Daten über Temperatur, Luftdruck und Feuchtigkeit werden ausgewertet und international ausgetauscht. „Diese Art der friedlichen Zusammenarbeit sämtlicher Staaten beeindruckte selbst den Generalsekretär der Vereinten Nationen“, erinnerte sich Nin Brudermann an das gemeinsame Gespräch am Rande des Klimagipfels 2009 in Genf.

Die Künstlerin hatte alle Staaten eingeladen, an ihrem Projekt mitzuwirken, in dem die Meteorologen nach den Anweisungen von Brudermann die Wetterballonroutine filmten, um sie danach der Künstlerin zu schicken. Im Kunstraum sind die Ergebnisse und die Dokumentationen als Mixed-Media-Installation zu sehen.

Wettbewerb der Staaten?

Mit dem Hinweis „Austria/Autriche“ im Titel der Installation spielt die Künstlerin auf den internationalen Song Contest und die Punktevergabe an. „Ob Österreich hier als Sieger hervorgehen wird, wissen wir nicht“, sagte Kunstraum Leiter Hans Dünser letzten Freitag. Er jedenfalls hatte sich die zwölf zu vergebenden Punkte im Vorfeld der Ausstellung schon verdient. Die Verdunkelung der Montagehalle und das Aufblasen und Steigenlassen von Wetterballonen waren neue Herausforderungen, die es von ihm und seinem Team innerhalb kurzer Zeit zu bewältigen galt.

 

Twelve O’Clock in London: Austria/Autriche

Mixed-Media-Installation von Nin Brudermann

Kuratorin: Anna Karina Hofbauer

22. Juni bis 19. August

Kunstraum Dornbirn, Montagehalle, Jahngasse 9

Geöffnet Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr

Weitere Informationen unter: www.kunstraumdornbirn.at

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Dornbirn
  • Vom Phänomen der Wetterballone