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Die neue Pädagogik braucht Platz

Johannes Sprickler, Direktor der VS Haselstauden.
Johannes Sprickler, Direktor der VS Haselstauden. ©Edith Rhomberg
Mit dem Neubau der Volksschule Haselstauden soll es im Frühjahr 2018 losgehen.
Neubau Volksschule Haselstauden

Dornbirn. Darüber dürften sich auch die Schüler freuen. Der Direktor und sein Team haben ihre Hausaufgaben gemacht. Und das schon seit geraumer Zeit. Denn es geht um viel, es geht um den Neubau ihrer Schule. „Pädagogik ändert sich“, sagt Johannes Sprickler, der seit 1993 an der Schule unterrichtet und nun ihr Leiter im fünften Jahr ist. „Die neue Pädagogik hat nichts mehr zu tun mit der herkömmlichen“, führt er weiter aus. Sprickler ist Barbara Platzgummer dankbar für die tolle Schulentwicklung, die sie als seine Vorgängerin bereits auf Schiene gebracht hat, wie er sagt. „Dank ihrer wertvollen Leistung konnte ich auf ein bestens eingespieltes Team aufbauen“, betont der 56-Jährige. Das Leitmotiv heißt „Soziale Schule“. Von der ersten bis zur dritten Schulstufe gibt es an dieser Schule die alternative Beurteilung statt Noten. „Und es ist klar, dass es dem Kind gut gehen muss, damit es gern lernt“, weiß der Vater einer Tochter.

Zeitgemäße Unterrichtsmethoden brauchen viel Platz, und der ist an der alten Schule mit 230 bis 240 Kindern und 25 Pädagogen schlichtweg nicht vorhanden. Im Sommer des Vorjahres fasste der Stadtrat Dornbirn den Grundsatzbeschluss für den Neubau. Dafür wird der Bauteil aus den 1960-er Jahren abgerissen, der Altbau aus dem 19. Jahrhundert und die Turnhalle bleiben bestehen.

©Dieser Altbau weicht dem Neubau.

Als Sternstunde im Projekt bezeichnet Johannes Sprickler die Entscheidung, ein „Pädagogisches Raumfunktionsbuch“ zu erarbeiten. „Die Betreuung dieser Phase durch Karin Doberer von „Lernlandschaft“ war extrem wichtig, um ein funktionierendes Konzept auf die Beine zu stellen“, so der Direktor. Außerdem wurden gemeinsam mit Vertretern der Stadt Exkursionen an verschiedene Schulen unternommen, um deren Methoden kennenzulernen. „In Südtirol hatten wir schließlich die Erkenntnis, dass es die Pädagogik gibt, die wir uns vorstellen. Und wir bekamen auch den Beweis, dass sie funktioniert“. Als sehr hilfreich schildert der Schulleiter außerdem den Besuch an der Astrid-Lindgren-Schule in Monheim am Rhein. Die gesammelten Ideen und Informationen wurden im Raumfunktionsbuch festgehalten. Es diente als Grundlage für den Architektenwettbewerb, an dem sich 24 Büros beteiligten. Im Dezember 2016 wurde das Siegerprojekt gekürt. „Die Architekten Fasch und Fuchs überzeugten die Jury mit ihrem äußerst stimmigen Konzept, wie es seitens der Stadt Dornbirn heißt. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann sagt dazu: „Mit dem großartigen Entwurf des Wiener Architektenteams wird in Haselstauden das fünfte Großprojekt im Rahmen des Schulraumkonzeptes umgesetzt. Insgesamt 8,5 Millionen Euro investiert die Stadt Dornbirn in das Bauvorhaben.“

„Individuelles Lernen mit System“ heißt das pädagogische Modell der Schule, das in Ansätzen bereits jetzt umgesetzt wird. Dem Kind wird früh die Verantwortung für das eigene Lernen übertragen. „Neu wird es dann drei sogenannte Cluster mit je vier Klassen jeden Jahrgangs samt Infrastruktur geben“, beschreibt Sprickler grob die Basis des Systems. Der Neubeginn, der voraussichtlich Ende 2019 erfolgen kann, bringt bereits jetzt einen Motivationsschub für die Pädagogen der Volksschule Haselstauden, die geschlossen hinter dem Vorhaben stehen. Im Februar 2018 werden alle Schüler und Lehrkräfte in die Ausweichschule Fischbach übersiedeln.

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