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Das Pferd als guter Therapiebegleiter

Zur Unterstützung der Lautsprache werden Bildmaterial und Gebärden verwendet.
Zur Unterstützung der Lautsprache werden Bildmaterial und Gebärden verwendet. ©edithhaemmerle
Am LZH haben hörgeschädigte Kinder die Möglichkeit zum heilpädagogischen Reiten.
LZH-Kindergarten Dornbirn

Dornbirn (EH) Das LZH, (Vorarlberger Landeszentrum für Hörgeschädigte), ist landesweit als Bildungs- und Betreuungsreinrichtung für hörbeeinträchtigte und schwerhörige Kinder die größte Einrichtung seiner Art. Gegründet wurde die Einrichtung 1977, damals als Gehörlosenheim. Daraus erweiterte sich der Komplex im Dornbirner Stadtteil Haselstauden auf zwei Gebäude. Es ist eine vom Land geförderte Privatstiftung, die einen Kindergarten mit einer Sparte für Frühförderung sowie acht weiterführende Schulstufen umfasst. Judith Längle (29) leitet als ausgebildete Sonderpädagogin den Kindergarten. Ihr zur Seite stehen zwei weitere Sonderpädagoginnen. „Es ist schön, eine kleine Gruppe betreuen zu können. Im geschützten Rahmen ist ein naher Bezug zum Kind möglich. Ich freue mich über die kleinen und großen Fortschritte, die wir mit unserer spezifischen Pädagogik bewirken können“, blickt Längle zurück, als sie sich vor fünf Jahren dazu entschlossen hat, diese Herausforderung anzunehmen und erwähnt ebenso das Miteinander zwischen Familie und Kind, das zur Förderung positiv beitrage. Was sie besonders schätzt, sei der direkte Kontakt zu Fachpersonen. In den Gebäuden befinden sich Logo- Ergo- und Musiktherapeuten, Psychologen, Sozialarbeiter sowie eine Akustikabteilung. Eine HNO-Arztpraxis ist ebenfalls stationiert. Neu ist, dass diese täglich besetzt ist. Die Akustikabteilung ist zum Beispiel auch für Senioren, die an Altersschwerhörigkeit leiden, öffentlich zugänglich. In der Abteilung werden auch Anpassungen für Hörgeräte vorgenommen.

Heilpädagogisches Reiten

„Die Kinder werden mit einem Busdienst von zu Hause abgeholt und wieder zurückgebracht“, erklärt Längle, „gerade deshalb, weil der Fußweg nicht möglich ist, machen wir jeden Morgen mit den Kindern einen Spaziergang. Die Bewegung an der frischen Luft fördert die Konzentration. Zur Unterstützung der Lautsprache verwenden wir Bildmaterial und Gebärden“, gibt die Pädagogin Einblick und ergänzt: „Zur Förderung der Selbstständigkeit ist uns das tägliche Tun im Alltag wichtig.“ Das heilpädagogische Reiten sei ein weiterer begleitender Schritt zur Förderung. Ein externer Therapie-Stall an der Furt schließt sich in den Komplex ein. Fünfmal jährlich können die Kinder die Begegnung mit Pferden nützen. „Dabei soll sich auch die Verantwortung einem Tier gegenüber entwickeln. Das Pferd muss geputzt und gepflegt werden und jedes Kind muss Sattel, Helm und Stiefel selbst aus dem Depot holen. So wird Eigenverantwortung gelernt,“ spricht die 29-jährige Dornbirnerin aus Erfahrung und weist bereits auf das neue Projekt hin, das heuer dazukommt: „Ein kleiner Garten wird im Bereich des LZH angelegt, wo die Kinder selbst verschiedenes Gemüse anpflanzen können. Das soll die Freude an der Gartenarbeit und im späteren Verlauf beim Ernten wecken. Bei entsprechendem Fortschritt bietet sich jedem Kind die Möglichkeit zur Integration in einen allgemeinen Kindergarten, bzw. Schule“, resümiert Längle.

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