Der Psychologielehrer, der als sogenannter Social Networker an einer AHS agiert, soll zehn Schülern befohlen haben, die Drogenberatungsstelle “Die Fähre” aufzusuchen und dort Drogentests zu machen und sich beraten zu lassen. “Er drohte uns mit der Polizei, sollten wir nicht kooperieren,” berichtete Karl (Name von der Redaktion geändert).
Mutter eines Mitschülers hatte Liste ausgehändigt
Der Lehrer griff zu dieser Maßnahme aufgrund einer Liste, die die Mutter eines Mitschülers der Schulleitung ausgehändigt hatte. Bei ihrem eigenen Sohn fiel ein Drogentest positiv aus. Auf der Liste stünden jene Schüler, mit denen ihr Sohn Kontakt habe. Gemeinsam mit den anderen Schülern ließ Karl Drogentest und -beratungen über sich ergehen. Da alle Tests negativ ausfielen, betrachteten die Schüler die Angelegenheit als erledigt. Der Social Networker drohte nach den Sommerferien allerdings mit weiteren unangekündigten Drogentests in diesem Schuljahr.
Der Social Networker
Der Lehrer begründete seine Handlungsweise mit dem konkreten Verdacht auf Drogenkonsum. Es sei sehr wohl sein Recht, solch eine Maßnahme anzuordnen, berichtete er gegenüber den VN. Warum er die Eltern der Schüler nicht informierte begründet der Lehrer damit, dass er den Schülern in der Regeln ein paar Tage Zeit einräume, die Eltern selbst zu informieren. Erst dann wende er sich persönlich an sie. Die Überraschungsdrogentests bestätigte der Lehrer mit Verweis auf die psychologische Wirkung der Drohung und dem damit einhergehenden Lerneffekt.
Keine Überraschungstests
“Es gibt einen klaren gesetzlichen Ablaufplan, wie bei Verdacht auf Drogenkonsum in der Schulpraxis vorzugehen ist. Dieser wurde mit der Schule noch einmal kommuniziert und ist von allen Schulen einzuhalten. Die Androhung von weiteren ‘Überraschungstests’ wurde von der Schule von Anfang an klar zurückgewiesen”, so Landesrätin Bernadette Mennel gegenüber VOL.AT.
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