AA

Projekt „Baumstammbienen“ der Volksschule Doren

Stolz sind die Schüler der Volksschule Doren auf ihr Baumstamm-Bienenhaus.
Stolz sind die Schüler der Volksschule Doren auf ihr Baumstamm-Bienenhaus. ©VS Doren
Ein Artikel der Volksschule Doren, Dir. Andreas Sutterlüty: Ein besonderes Projekt entsteht derzeit am Waldrand neben dem Bach oberhalb der Volksschule Doren. 
Baumstamm-Bienenhaus der VS Doren


In einen hohlen Baumstamm sind dort die „BAUMSTAMMBIENEN“ der Volksschule Doren eingezogen. Natürlich ist das keine offizielle Bienenrasse – die Bezeichnung ist deshalb entstanden, weil ihre Wohnung ein (speziell konstruierter) hohler Baumstamm ist. Eigentlich heißt die Rasse „Apis Mellifera Carnica“ oder „Kärntner Biene“. Dies ist die in Vorarlberg von den meisten Imkern gehaltene Bienenrasse.

Dort am Waldrand dürfen die Bienen in diesem Baumstamm so leben, wie sie es schon seit Millionen von Jahren tun: Sie bauen ihre Waben selbst, sammeln im Frühjahr und Sommer ihre Vorräte für den Winter und mit etwas Glück und wenn notwendig auch mit Unterstützung durch ihren Imker Dir. Andreas Sutterlüty überleben sie auch den kalten Winter in ihrer gemütlichen Höhle. Die Hilfe des Menschen brauchen sie zum Überleben sonst eigentlich kaum – nur wenn die lästige Varroa-Milbe überhandnimmt oder wenn das natürliche Trachtangebot eine zusätzliche Fütterung notwendig macht, greift der Imker ein. Wenn sie nicht gestört werden, niemand an ihre Wohnung klopft oder daran rüttelt, sind sie sehr friedlich und gehen konzentriert ihrer Arbeit nach. Von Frühjahr bis Herbst bestäuben sie Millionen von Blüten und sorgen so dafür, dass wir Menschen keinen Hunger haben müssen: Ein Drittel aller Nutzpflanzen brauchen Bienen und andere Insekten für die Bestäubung. Nur 100 Arten aller Nahrungspflanzen stehen für 90 % der gesamten Nahrungsmittelproduktion. Bienen, Wildbienen, Hummeln und Co. bestäuben 71 von diesen 100 Pflanzen.
Das ist doch Grund genug für ein ungestörtes Leben im Baumstamm!

Übrigens ist die Haltung von Bienen in einem ausgehöhlten Baumstamm, einer sogenannten „Klotzbeute“, eine der ältesten Formen der Imkerei. Diese wurde vor hunderten Jahren auch bei uns praktiziert, durch das Aufkommen der Magazinbeuten ist diese Art der Bienenhaltung jedoch völlig in Vergessenheit geraten. In Zeiten des allgegenwärtigen Bienensterbens ist sie aber vielleicht wieder eine zukunftsweisende und dem Wesen der Biene entsprechende Methode, um diese immens wichtigen Blütenbestäuber am Leben zu erhalten.
Dabei können die Kinder der Volksschule das Treiben am Bienenbaum im Laufe der Jahreszeiten beobachten und viel über das Leben der Honigbiene erfahren.

Am Freitag, den 5. Juni hat nun endlich ein Bienenschwarm sein neues Zuhause im Baumstamm bezogen. Schon am Nachmittag herrschte emsiger Betrieb vor dem Flugloch und im Inneren haben die fleißigen Blütenbestäuber sofort mit dem Wabenbau begonnen.

Eine Woche später staunen die Kinder: Mit ihrem unglaublichen Fleiß haben die Bienen in nur sieben Tagen schon fünf wunderschöne Waben in ihre Klotzbeute gebaut. Und das alles ausschließlich mit Stoffen, die die Natur ihnen bietet. Das ist neben der Bestäubung wohl auch die für uns Menschen wertvollste Leistung der Bienen: Naturschätze, die für den Menschen eigentlich nicht erreichbar sind, verwandelt die Biene in heilende und für den Menschen nutzbare Stoffe – Nektar wird zu Honig und Wachs, Blütenharz findet als Propolis Verwendung (Heilmittel, natürliches Antibiotikum), die gesammelten Blütenpollen sind eine wertvolle Nahrungsergänzung und notwendig für die Hyposensibilisierung bei Pollenallergie…

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Doren
  • Projekt „Baumstammbienen“ der Volksschule Doren