Früher verliefen hier die Gleise des Wälderbähnle zwischen Kennelbach und Doren entlang der Bregenzer Ach. Heute wird der Weg gern als Wander- und Radweg verwendet. Die Bahntrasse liegt auf dem Gebiet der Gemeinden Bregenz, Kennelbach, Langen und Doren und wurde lange sich selbst überlassen. Das dies möglich ist, ist auch Werner Auinger zu verdanken. Seit bald sechs Jahren hält der 69-jährige Bregenzer den Weg frei.
Pensionist als Wegerhalter im Naturschutzgebiet
Angefangen hat er damals mit dem Stück zwischen Kennelbach und dem Rickenbachtunnel. Inzwischen sorgt er in Handarbeit dafür, dass die neun Kilometer lange Strecke zwischen Kennelbach und dem Rotachtunnel begehbar bleibt. Dazu entfernt er Muren wie auch den Weg blockierende Steine und Baumstämme. Jede Woche ist er auf dem Weg anzutreffen, im Sommer wie Winter.
Eigenbau-Brücke als Stein des Anstoßes
Derzeit beschäftigt die Arbeit von Auinger jedoch die Gemeinden und das Land. Denn der Senior begann, auf der ehemaligen Trasse Stege anzulegen, im vergangenen Jahr entstand auch eine Brücke und ein Vogelhäuschen aus ehemaligen Bahnschwellen.
Nicht nur, dass die Bahntrasse in einem Natura-2000-Schutzgebiet liegt, Auinger hat auch keine Bewilligung zum Bau der Stege und Brücken eingeholt. Bei der Bezirkshauptmannschaft ist man daher wenig begeistert – und forderte im Feburar per Bescheid die Abtragung der Stege und Brücke.
Wer haftet auf der alten Bahntrasse?
Der Bezirkshauptmannschaft wird es dabei wohl auch um die Haftungsfrage gehen. Die Bahntrasse liegt überwiegend auf Landesflächen, man könnte dieses bei Unfällen haftbar machen. Auinger kann die plötzliche Aufregung nicht nachvollziehen. Ihm gehe es nur darum, denn Weg nutzbar zu halten.
Gerade den Steg habe er aus Naturschutzüberlegungen angelegt. Durch ihn werde ein direkt daneben auf der Trasse liegende Pfütze geschont, in der Kröten leben und legen. Auch die Brücke sei stabil verbaut.
Gemeinden grundsätzlich für Erhalt der Trasse
Auinger setzt nun auf die Unterstützung durch die Gemeinden, schließlich will auch die Regio Bregenzerwald die Trasse als Naherholungsgebiet erhalten. Dies scheiterte jedoch bislang am Naturschutzgebiet und den zu erwartenden Kosten. Die Eigeninitiative von Auinger, den Weg freizuhalten, wird daher durchaus begrüßt, erklärt Regio-Obmann und Bürgermeister von Doren Guido Flatz.
Nutzungskonzept soll Lösung bringen
Eigenmächtige bauliche Maßnahmen wie der Bau einer Brücke stehen auf einem anderen Blatt. Nun soll jedoch eine Lösung gefunden werden. Im April trafen sich Vertreter der Bezirkhauptmannschaft, der Gemeinden und des Naturschutzes. Gemeinsam werde ein Nutzungskonzept erarbeitet, was man mit Blick auf das Natura-2000-Gebiet zulassen kann.
Vonseiten der Regio Bregenzerwald werde daher auch die statische Sicherheit der Tunnel geprüft. Was schlussendlich umgesetzt werden kann und wird, liege jedoch letztendlich bei den Grundeigentümer – und damit in erster Linie beim Land.
Wanderweg versus Trampelpfad mit Brücke
Auinger hofft nun, dass man einen Wanderweg erlauben wird, inklusive Brücke und Stegen. Von Behördenseite wird es wohl eher auf einen Trampelpfad hinauslaufen – jedoch mit der gerade so notwendigen Infrastruktur, was auch eine Brücke beinhalten könne. Ob hierzu der Eigenbau von Auinger adaptiert werden kann, bleibt abzuwarten.
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