Diplomatische Lösung des Syrienkonflikts schwierig

Insgesamt sollen 5.440 Menschen in diesem Zeitraum in Syrien getötet worden sein. Brahami, der Ende August dem früheren UNO-General Annan nachgefolgt war, gab auch zu bedenken, dass auf diplomatischer Ebene zu wenig getan werde: “Die Leute sagen bereits: ‘Menschen sterben und was tut ihr?’ Und wir tun nicht sehr viel. Das alleine ist eine unglaubliche Belastung”, erklärte der 78-Jährige. Die Verantwortung, die er nun trage, mache ihm Angst, so Brahimi, er fühle sich als ob er “vor einer Ziegelwand stehe” und nach Sprüngen suche, die eine Lösung bringen könnten.

In Kürze wird Brahimi in Damaskus erwartet. Syriens Außenamtssprecher Makdissi erklärte auch, dass der Grund für das Scheitern der Mission von Brahimis Vorgänger Annan läge nicht bei Syrien, sondern im “fehlenden Konsens im Kreis der internationalen Gemeinschaft”. Erst am Samstag hatte Brahimi der syrischen Regierung die Hauptverantwortung für die Beilegung des Konfliktes zugewiesen.

Unterdessen steigt die Opferzahl in Syrien täglich an. Alleine im August wurden 5.440 Menschen getötet, gab die oppositionelle Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bekannt, seit Beginn des Konfliktes im März 2011 seien es mindestens 26.283 gewesen.

Die ebenfalls auf Seite der Aufständischen stehenden “Lokalen Koordinierungskomitees” sprachen von 4.933 toten Zivilisten, zu denen sie die Rebellen, nicht jedoch die Soldaten des syrischen Machthabers Assad zählen. Die Daten beider Organisationen beruhen auf Berichten von Aufständischen, eine unabhängige Überprüfung der Zahlen ist nicht möglich.