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Diesmal die SPÖ? NEOS vermuten nächsten "Inserate-Gate"

Den NEOS ist die Inseratenkampagne nicht geheuer.
Den NEOS ist die Inseratenkampagne nicht geheuer. ©APA/Herbert Pfarrhofer
Die "Privatinitiative Strache verhindern" wirbt um Stimmen für die SPÖ, auch wenn man eine andere Partei eigentlich bevorzuge. Die NEOS vermuten die SPÖ hinter der Kampagne.
Aufregung um Inserat
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Nach dem gefakten Büro-Inserat der ÖVP inklusive Handynummer von NEOS-Parteichef Matthias Strolz haben die Pinken am Freitag die nächsten Einschaltungen ins Visier genommen. Konkret geht es um Anzeigen der “Privatinitiative Strache verhindern”, die – ob des angeblich drohenden Sieges der FPÖ – zum taktischen Wählen der SPÖ aufruft. Die NEOS vermuten die SPÖ hinter der Aktion, diese dementiert.

“Wir vermuten, dass die SPÖ direkt dahinter steckt”, sagte die Wiener NEOS-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger in einer Pressekonferenz. Sollte dies so sein, handle es sich um Steuergeld und müsse offengelegt werden. Abgesehen davon wäre die Message, “diesmal halt doch den Häupl zu wählen”, eine Bankrotterklärung der Roten. Denn damit kommuniziere man, dass es offenbar keinen Grund mehr gebe, die Sozialdemokraten zu wählen – außer der geschürten Angst vor FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache.

Die Guerilla-Inserate waren am Mittwoch erstmals aufgetaucht und sind mit den jeweiligen Parteifarben unterlegt. “Ich find’ es toll, dass es neue Parteien wie die NEOS gibt und würde sie am Sonntag auch wählen. Aber bevor ich in einer Stadt aufwache, in der Strache die Nummer 1 ist, wähle ich lieber den Häupl”, wird etwa ein “Konrad G., 41, Architekt, 1180 Wien” in weißen Lettern auf pinkem Hintergrund zitiert. Ähnliche Aussagen adressieren auch die Grün- oder Nicht-Wähler.

SPÖ: “Wir rätseln selbst”

In der Wiener SPÖ beteuert man, mit den Anzeigen nichts zu tun zu haben. “Mir ist nichts bekannt, dass das von uns kommt. Wir rätseln selbst”, so Kommunikationschef Hannes Uhl zur APA. Man kenne auch die Initiative nicht.

Sollte tatsächlich eine Privatinitiative dahinter stecken, “dann will ich wissen, wer das ist”, pochte Meinl-Reisinger auf Offenlegung. Denn derlei Konstruktionen eigneten sich auch zum Verstecken von Parteigeldern beziehungsweise zur Umgehung der Wahlkampfkostenbegrenzung. Laut Berechnungen der NEOS beläuft sich das bisherige Volumen der kritisierten Inserate auf rund 100.000 Euro.

(APA, Red.)

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