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Die wohl skurrilsten Polizeieinsätze in Wien 2013

Jeden Tag sind Wiens Polizeibeamte im Einsatz, doch auch im heurigen Jahr mussten sie sich in besonders skurrilen Situationen behaupten. VIENNA.AT hat die wohl denkwürdigsten Einsätze des Jahres gesammelt.

Einbrüche gab es auch in diesem Jahr einige, manche suchten sich für ihre Beutezüge jedoch sektsame Orte aus, Ladendiebe wurden kreativ oder leichtsinnig und manch aufgebrachter Nachbar bedrohte seine Mitmenschen mit selbstgebauten oder einzigartigen Waffen. Das waren die skurrilsten Einsätze im Jahr 2013:

Einfallsreiche bzw. leichtsinnige Ladendiebe

Wenig aufmerksam ging im Jänner ein Parfumdieb in einem Geschäft in der Wiener City vor. Er ließ in der Innenstadt-Parfümerie zwei Luxus-Flakons mitgehen – und übersah dabei, dass sich in dem Geschäft bereits wegen eines anderen Diebstahls zwei Polizisten befanden.

Nicht gerade vorsichtig verhielt sich im Jänner ein Ladendieb in Wien-Favoriten: Schichtweise trug der 20-Jährige gestohlene Kleidungsstücke unter seiner eigenen Kleidung. Zwei Kaufhausdetektive wurden auf ihn aufmerksam und alarmierten die Polizei.

Drei Männer versuchten im Juli, in einem Lebensmittelgeschäft in der Simmeringer Hauptstraße mehrere Packungen Speck und andere Lebensmittel in einen Rucksack zu stecken und mit der unbezahlten Ware zu flüchten. Eine Angestellte versuchte, das Trio anzuhalten. Daraufhin attackierten die Drei die Verkäuferin und verletzten sie leicht.

Ein scheinbar besonders hungriger Dieb hat im August bereits in einem Lebensmittelgeschäft am Lerchenfelder Gürtel in Wien-Ottakring zu essen begonnen. Weiters steckte er Bier und Rum in seine Hosentasche. Als ein Mitarbeiter einschreiten wollte, stieß ihn der Mann weg und flüchtete.

In Wien-Favoriten sind im August zwei Ladendiebe auf frischer Tat ertappt worden. Sie haben in einer Parfümerie zwanzig Packungen Rasierklingen im Wert von 700 Euro gestohlen – doch ein Detektiv kam ihnen auf die Schliche.

Raufereien und Selbstverstümmelung

Ein 33-jähriger Mann wurde im Februar in einer besonders misslichen Lage im Gasometer aufgefunden: blutüberströmt, mit abgetrennten Genitalien. Die schweren Verletzungen soll sich der Mann mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst zugefügt haben – er will “gefallen” sein.

Zu einem nächtlichen Streit zwischen zwei jungen Frauen wurden im Februar gleich mehrere Einsatzkräfte gerufen. Auf offener Straße hatten sich die beiden stark alkoholisierten Studentinnen geschlagen und gegenseitig gebissen. Bei dem Einsatz in Leopoldstadt versuchten die beiden daraufhin, auch die Beamten zu beißen und randalierten weiterhin – einer der Polizisten wurde dabei ebenfalls verletzt.

In Wien-Favoriten kam es im März zu einer Rauferei zwischen zwei Hochzeitsgesellschaften. Laut Angaben der Polizei waren mehr als 30 Personen beteiligt, vier Verletzte mussten ins Spital gebracht werden. Der Grund des Streits war ein relativ nichtiger: Es ging um einen Parkplatz.

Im Juli kam es zu einem Streit zwischen zwei größeren Personengruppen beim gemeinsamen Grillen auf der Donauinsel: Mit Fäusten, Messern, Scheren und auch Bratpfannen wurde innerhalb einer Gruppe um sich geschlagen. Mehrere Verletzte gab es zu verzeichnen, die Stich- und Platzwunden erlitten.

Ungewöhnliche Waffen

Ein unbekannter Täter hat im März in Wien-Leopoldstadt laut Polizei mit “einer Art Schwert oder einer Machete” einem Mann Schnittverletzungen an den Händen zugefügt. Die Rede war auch von mehreren mit Macheten bewaffneten Männern, die in ein Lokal gekommen und nach der Tat verschwunden seien.

Ende April schwärmten WEGA-Beamte zum Haus des Rapid Stürmers Terrence Boyd aus. Dieser solle auf seiner Dachterrasse mit einer Softgun hantiert haben. Verängstigte Nachbarn hatten die Polizei alarmiert. Es klärte sich jedoch schnell auf, dass es sich bei der vermeintlichen Luftpistole “nur” um ein Paintball-Gewehr handelte.

Anfang Juni kam es zu einem Polizeieinsatz in Wien-Leopoldstadt, weil ein Anrainer mit einer Armbrust von seinem Balkon aus auf deutsche Touristen geschossen hatte. Die beiden Opfer hörten plötzlich einen Knall, sahen einen Pfeil auf dem Gehsteig liegen, rannten davon und alarmierten die Polizei.

Im Oktober ist eine vermutlich psychisch kranke Frau an einem Würstelstand in der Wiener Innenstadt ausgerastet. Zunächst attackierte sie ohne einen Grund einen Angestellten, und als die Polizei kam, schlug sie einer Beamtin mit einer ihrer mitgeführten Krücken mit voller Wucht ins Gesicht.

Ende Juni kam es zu einem skurrilen Raubüberfall in Wien-Meidling: Ein maskierter Unbekannter kam in einen Friseursalon, bedrohte die Mitarbeiterin dort mit einem Brieföffner und forderte Bargeld.

An einem Würstelstand in Wien-Alsergrund kam es im November zu einem nächtlichen Zwischenfall. Ein Mann gab sich zunächst als Kunde aus – anstatt jedoch mit der bestellten Wurst seinen Hunger zu stillen, richtete er unvermittelt eine Pistole auf den Würstelstandler. Dieser ließ sich jedoch nicht ins Bockshorn jagen – und schlug mit seiner Würstelzange den Bewaffneten erfolgreich in die Flucht.

Cannabisplantagen entdeckt

Im heurigen Jahr wurden Dutzende Cannabisplantagen entdeckt, zwei der Polizeieinsätze blieben aber besonders im Gedächtnis.

Den „richtigen Riecher” zeigte ein Polizist im Juni in Wien-Penzing: Der Beamte war privat mit dem Auto in der Penzingerstraße unterwegs, als er im Vorbeifahren Cannabisgeruch bemerkte. Er ging dem auffälligen Aroma nach und stieß tatsächlich auf eine Hanfplantage in einer Privatwohnung.

In eine Wohnung in Wien-Wieden wurde die Feuerwehr im November wegen eines Wasserschadens gerufen. Als sie der Ursache nachgingen, entdeckten die Einsatzkräfte eine 120 Quadratmeter große Hanfplantage. Diese verfügte über drei Tonnen schwere Wassertanks, die nicht nur für den Schaden verantwortlich, sondern auch viel zu schwer für die zugelassene Deckenbelastung waren.

Skurille Tauschgeschäfte

Ein skurriler Tauschvorgang zweier Frauen in einer Online-Tauschbörse endete mit der Evakuierung eines Hauses in Wien-Brigittenau. Eine dort wohnende Frau hatte Gebrauchsgegenstände und Lebensmittel gegen eine vermeintlich dekorative Panzergranate getauscht, die sie als Türstopper benutzen wollte. Es handelte sich jedoch um eine scharfe Panzerabwehrgranate (Kal. 88 mm) deutschen Fabrikats.

Ein mutmaßlicher Betrüger wendete sich im August beim Handel mit gefälschten Markenprodukten in Wien-Simmering eindeutig an die falsche Person. Der 25-Jährige versuchte, ausgerechnet einem Polizeibeamten in Zivil ein täuschend echtes iPhone 5 und Messersets zu verkaufen. Er hatte insgesamt drei gefälschte iPhone 5 und 20 nachgeahmte Messersets (Keramikmesser) hochwertiger Marken bei sich.

Autolenker attackierten Parksheriffs

Man kommt zu seinem ohne Parkschein geparkten Wagen zurück und dort steht ein Parksheriff, der gerade einen Strafzettel ausstellt – diese Situation erfreut wohl keinen Autofahrer. Doch wenige reagieren so zornig wie ein Mann, der daraufhin den Erlagschein des weiblichen Parksheriffs anzunehmen verweigerte, stattdessen in sein Auto sprang und der Weißkapplerin über den Fuß fuhr.

Ein Mann attackierte in der Mittelgasse in Wien-Mariahilf einen Parksheriff, der ihm wegen fehlendem Parkschein einen Strafzettel ausstellen wollte. Der Beamte wurde bei der Attacke geschlagen und zu Boden geworfen.

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