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Die Wienwoche 2014 startet mit dem "WKR-Ball"

Zum dritten Mal wird die "Wienwoche" bereits veranstaltet.
Zum dritten Mal wird die "Wienwoche" bereits veranstaltet. ©Bilderbox
Am Freitag hat unter dem Motto "Migrazija-yeah-yeah" die dritte Wienwoche begonnen. Mit dem Projekt "moving museum" wurde begonnen, am Abend steht der "WKR-Ball" auf dem Programm - wobei WKR in diesem Fall für "Wiener Kopulationsring" und nicht für “Wiener Korporationsring” steht.
Programm der Wienwoche

Drei kulturhistorische Museen hat sich Projektleiterin Barbara Staudinger für ihre Interventionen bei der Wienwoche ausgesucht. Im Wien Museum am Karlsplatz hat sie sich in jenen Raum der Dauerausstellung geschlichen, der die Zweite Türkenbelagerung 1683 beleuchtet. “Das ist eines der historischen Momente, die so tief wie kaum ein anderes in die Wiener Identität eingedrungen ist”, sagte Staudinger bei einer Presseführung. Mit handgeschriebenen Zusatztafeln sollen bisher wenig bekannte Geschichten zu Objekten erzählt werden – etwa, dass eine Reihe ausgestellter Waffen keine Reliquien vom Feldzug gegen Wien sind, sondern Beute der Habsburger aus einem späteren Angriffskrieg gegen das Osmanische Reich.

Türkenbelagerung in politischer Propaganda

Ein temporärer Schaukasten zeigt, dass die Türkenbelagerung “damals wie heute für politische Propaganda missbraucht wurde”, erklärte die Initiatorin. Die Artefakte reichen von einer Publikation des Austrofaschismus bis zum FPÖ-Comic aus dem Wien-Wahlkampf 2010. Ähnliche Perspektivenwechsel oder -nachschärfungen hat Staudinger auch im Weltmuseum und im Jüdischen Museum installiert. Führungen finden, abgesehen vom Freitagnachmittag (ab 14.00 Uhr), am 14. und 21. September, jeweils ab 11.00 Uhr (Treffpunkt: Jüdisches Museum), statt.

WKR-Ball am Freitagabend

Offiziell eröffnet wird die Wienwoche am Freitagabend mit einem WKR-Ball. Wobei das Akronym freilich nicht für “Wiener Korporationsring”, sondern für “Wiener Kopulationsring” steht. Insofern versteht die “Perverse Initative” ihr Fest als Antwort auf den alljährlichen Akademikerball der Burschenschafter. Nach einem Demozug vom Museumsquartier zum Michaelerplatz lädt man ab 19.45 Uhr zum Sektempfang in die Hofburg – allerdings nicht in die Prunkräume, sondern ins über der Batthyanystiege beheimatete Institut für Theaterwissenschaft. Der Ball selbst geht dann im Lokal Aux Gazelles über die Bühne. Als Mitternachtseinlage wurde die britische Hiphopperin Lady Leshurr gebucht.

Projekte der Wienwoche 2014

15 Projekte umfasst die heurige Wienwoche, die am 28. September mit einer “langen Nacht der GastarbeiterInnenmusik” beschlossen wird. Zuvor will man sich dem Thema Migration noch in diversen Zugängen nähern. Am Programm stehen beispielsweise eine symbolische Massenhochzeit (“Love Migration”) vor dem Hintergrund behördlicher Hürden beim Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, eine Tauschbörse (“Migrationale”) mit Asylwerbern als “Händler”, die aufgrund der Gesetzeslage nicht arbeiten dürfen, oder das Projekt “WIENerWARTEN”, das Geschichten von Zuwanderern im Zusammenhang mit Warten – auf Bestätigungen, Behördentermine oder Aufenthaltstitel – erzählt. Film- und Musikreihen ergänzen den kostenlosen Eventreigen.

Die Wienwoche wurde vor drei Jahren von den Wiener Grünen ins Leben gerufen. Das Budget in Höhe von 453.000 Euro trägt zur Gänze die Stadt. (APA)

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