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Die Wiener Stadthalle ist für den ESC "perfekt"

Song-Contest-Chef Jon Ola Sand war am Mittwoch in der Wiener Stadthalle.
Song-Contest-Chef Jon Ola Sand war am Mittwoch in der Wiener Stadthalle. ©APA
Song-Contest-Chef Jon Ola Sand war am Mittwoch in Wien, um die Stadthalle zu besichtigen. Für ihn ist die Austragungslocation "perfekt", wie er im Interview betonte.
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APA: Herr Sand, Sie sind für den Song Contest der Executive-Supervisor der Europäischen Rundfunkunion (EBU) mit Mitgliedern aus 56 Ländern. Was genau ist Ihr Job in den kommenden Monaten?

Jon Ola Sand: Ich kümmere mich das ganze Jahr um den Eurovision Song Contest. Ich stelle sicher, dass wir jedes Jahr diese spektakuläre Show ausrichten – und das umfasst ganz viele kleine und große Aspekte. Mein Hauptziel in den kommenden Monaten wird sein, den ORF zu unterstützen und ihm zu helfen, den ESC bestmöglich umzusetzen. Dazu reise ich mit meinen Leuten an, und wir sind in engem Kontakt mit dem Kernteam des ORF um zu gewährleisten, dass alle Deadlines und Planungen eingehalten werden.

Sie haben also ein Veto, wenn es um Fragen wie das Design der Show oder die Moderatoren geht, oder fungieren sie “nur” als Berater?

Ich bevorzuge die Bezeichnung “Berater”. Wir arbeiten mit dem Sender sehr eng zusammen, um gemeinsame Lösungen zu finden, auf die sich alle verständigen können. Und meine Erfahrung aus den Vorjahren ist, dass man das am besten dadurch erreicht, wenn man miteinander redet.

Sind sie auch mit den Nebenaspekten der Show wie dem Eurovision Village oder dem Euroclub befasst?

Wir haben auf alles ein Auge, was die Marke “Eurovision Song Contest” betrifft. Das Eurovision Village ist ein wichtiger Teil des Gesamtevents – und das gilt auch für den Euroclub.

Ihnen wurde nun die Wiener Stadthalle präsentiert. Wie sehen Sie die Location im Vergleich mit den Vorjahren positioniert?

Sand: Zunächst einmal bin ich sehr froh, dass die Stadthalle im Zentrum von Wien liegt und sehr leicht erreichbar ist. Das macht es sehr viel einfacher als in den vergangenen Jahren. Da lagen die Veranstaltungsorte weiter draußen, was Shuttlebusse erfordert hat, was eine größere Planung bedeutet. Und dann gibt es hier in Wien viele Nebenräume, was es leichter macht, alles an einem Ort stattfinden zu lassen. Soweit ich jetzt sehe, sind die Halle und die Lage perfekt!

Eine offene Frage ist noch, ob eine mobile Klimaanlage für die große Halle D notwendig sein wird. Wir stehen hier beide im Schweiße unseres Angesichts. Votieren Sie für eine verstärkte Kühlungsanlage?

Man wird sich das hier sicher anschauen. Jetzt ist es zugegebenermaßen sehr warm – und das wird in der ganzen Finalwoche nicht anders sein, wenn die LEDs, Scheinwerfer und 13.500 Zuschauer in der Halle sind. Jetzt ist die Klimaanlage aber auch nicht an. In jedem Falle obliegt die Entscheidung darüber nicht mir – ich bin sicher, dass man hier die richtigen Berechnungen anstellt und eine entsprechende Lösung findet.

Wäre für die EBU auch Innsbruck oder Graz als Veranstaltungsort vorstellbar geworden?

Wir hätten auch Innsbruck oder Graz akzeptiert. Wir standen in engem Kontakt mit dem ORF, der uns auch dazu befragt hat. Aber ich bin sehr froh, dass wir in Wien sind – eine europäische Metropole als Eurovision-Stadt.

Schauen wir uns noch die blanken Zahlen an: Der Rekord an Teilnehmerländern konnte 2011 Düsseldorf mit 43 verbuchen. Wird es in Wien möglich sein, diese Zahl zu erreichen?

Wir werden zumindest hart daran arbeiten, so viele Sender an Bord zu holen wie möglich. Ich weiß, dass einige in Finanznöten stecken. Zugleich haben einige angekündigt, nach einer Pause in den Vorjahren wieder zurückzukommen. In jedem Falle werden wir eine gute Anzahl zusammenbekommen.

Haben Sie schon eine Ahnung, in wie vielen Ländern der Eurovision Song Contest ausgestrahlt wird?

Das sind immer zwischen 45 und 50 – darunter viele Länder, die nicht teilnehmen, wie etwa Neuseeland, Australien, China oder Kanada.

Und zu guter Letzt: Heuer haben die drei Shows in Kopenhagen 195 Millionen Fernsehzuschauer gesehen. Wird 2015 die Marke von 200 Millionen geknackt?

Darüber würde ich niemals spekulieren! Aber es werden wieder Massen an Zuschauern sein (lacht).

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