AA

Die Straßen von Mäder und ihre Geschichte (Teil 9)

VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor. ©Emir T. Uysal
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
Im Waul, Neue Landstraße und Reichshofstraße

Im Waul
Der Flurname Waul (im Dialekt als Woul gesprochen) ist romanischen Ursprungs. Er stammt von dem lateinischen „Aquale“ – Wassergraben -, welches im Rätoromanischen zum Woul wurde. Das Vorhandensein romanischer Flurnamen beweist, dass in Mäder wesentlich ältere Siedlungen waren, als allgemein vermutet wird, dass es sich nicht um einen zufällig verirrten romanischen Namen handelt, ergibt sich daraus, dass die an den Waul angrenzende Flur den Namen „Loma“ trägt. Dieser Name stammt von dem lateinischen „Lacus“ – wurde zum rätoromanischen „Lama“ (Loma) und lebt im deutschen „Lache“ weiter. Der Name des Ortsteils „Lache“ (heutige Reichshofstraße) dürfte diesen Verdeutschungsprozeß mitgemacht haben, während der Loma seine ursprünlgliche Form wesentlich erhalten hat. Ein in Neuburg vorkommender Flurname „Isel“ – vom lateinischen „Insula“ ergibt mit Lache – Loma und Waul ein Gebiet einer vordeutschen Besiedlung, welches sich in die Lücke, die zwischen den prähistorischen Siedlungen am Kadel und der Besiedlung durch die Alemannen harmonisch einfügt.

Neue Landstraße
Im Jahre 1958 erfolgte der Ausbau der Ortsdurchfahrt der Landesstraße Nr. 55, welche dabei über größere Stücke neu trassiert wurde. Bei der ersten Straßenbenennung im Jahre 1962 war diese Straße eben noch sehr neu, wogegen sie heute selbstverständlich zum Ortsbild gehört und der ursprüngliche Zustand kaum noch in Erinnerung gerufen werden kann.

Reichshofstraße
Ludwig Welte schreibt in dem Aufsatz „Wie kam Mäder an Österreich“: „In dem von dem Karolingern gebildeten Rheingau dehnten sich die zwei großen Königs- oder Reichshöfe Lustenau und Krießern zu beiden Seiten des Rheines aus. Der von Krießern umfasste außer Mäder auch noch die heute schweizerischen Gemeinden Oberriet, Montlingen, Krießern und Diepoldsau und hatte seinen kirchlichen Mittelpunkt in der, dem Bistum Konstanz eingegliederten, gut dotierten St. Johannes Pfarrkirche in Montlingen.“ Der Weg der Mäderer führte daher über die jetzige Reichshofstraße zur Fähre nach Montlingen.

 

Quelle: Mäder Gemeindeamt (Josef Benz, Benedikt Bilgeri, Erhard Katz, Andreas Ulmer, Ludwig Welti, Josef Zehrer und Werner Vogt)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Mäder
  • Die Straßen von Mäder und ihre Geschichte (Teil 9)