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Die Straßen von Hohenems und ihre Geschichte (Teil 37)

VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor. ©Emir T. Uysal
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.   Konrad-Renn-Straße1965 benannt. Im Ortsteil Herrenried verbindet die Konrad-Renn-Straße, an Kirche und Schulen vorbeiführend, die Nibelungenstraße mit der Markus-Sittikus-Straße.
Konnrad-Renn-Straße, Kreuzbühelstraße, Landgrabenweg

Konrad Renn 1881-1959

Pfarrer Konrad Renn war ein Original in jeder Hinsicht, mit einem trockenen, manchmal etwas bissigen Humor ausgestattet, aber stets mit ganzer Kraft bemüht, auszugleichen, zusammenzuführen, Frieden zu stiften. In politisch unruhigen, ja unmenschlichen Zeiten war er Bindeglied, wirkte ausgleichend in die Familien hinein, die er so gut kannte wie kaum ein “echter” Emser. “Man muss zu Fuß durch die Gemeinde gehen, dann kommt man mit den Leuten ins Gespräch”, sagte er und handelte auch so. Seine Sprache, an der bilderreichen Sprache der Bibel geschult, war originell und voll Mutterwitz. Er war äußerlich ein trockener Patron, aber das Wort Gottes nahm er sehr ernst, besonders das Gleichnis vom guten Hirten war tief in seine Seele eingeprägt und immer wieder Richtschnur seines Handelns. 45 Jahre hat er in der Gemeinde gewirkt und ihr seinen Stempel aufgedrückt. Konrad Renn wurde am 25. Juli 1881 als armer Bauernbub in Krumbach im Bregenzerwald geboren. Nach acht Volksschuljahren besuchte er von 1895 bis 1903 das Gymnasium in Bregenz und studierte anschließend Theologie in Brixen, wo er am 29. Juni 1907 im Dom zum Priester geweiht wurde. Neben abschließenden Theologie-Studien in Brixen half er als Priester in Antholz (Südtirol) aus. Von 1908 bis 1914 wirkte er als Frühmesser in Frastanz, Dornbirn-Oberdorf, Dornbim-Markt und Lingenau.

Kreuzbühelstraße
1965 benannt. Abzweigung von der Unterklienstraße. Sackstraße. Privatstraße.

Die Kreuzbühelstraße wurde nach der Flur benannt, in die sie führt. Hier war früher ein kreisrunder Bühel, auf dem ein Kreuz stand. Das Kreuz steht schon seit Menschengedenken nicht mehr, der Hügel wurde eingeebnet, aber die Erinnerung daran hat sich in der Form des Flurnamens erhalten.

Landgrabenweg
1961 benannt. Verbindung von der Bahnäckerstraße zur Sohlstraße entlang des Landgrabens.

Seinen Namen hat der Landgrabenweg vom Landgraben, der nach alten Landkarten auch “Friedgraben” hieß. Der Landgraben hat sein Quellgebiet im Grenzbereich Hohenems-Dornbirn und setzt sich aus mehreren Bächen zusammen. Aus Hohenems fließen ihm der Unterklienbach, der Rote Bach und aus dem Bereich Schurtannenfeld der Fallbach zu, der bei Bad Haslach das Tal erreicht. Der Fallbach sammelt die Wässer des Schwarzenberg-Nordhanges und des Staufen-Südhanges. Aber auch der Hatlerdorfer Mühlebach und andere kleinere Bäche aus dem Dornbirner Bereich speisen den Landgraben. Der Hohenemser Landgraben mündet in den Koblacher Kanal beziehungsweise Rheintal-Binnenkanal. Vom Emser ist der Dornbirner Landgraben zu unterscheiden. Dieser fängt im Bereich der Eisenbahn-Haltestelle Hatlerdorf an, fließt dann in westlicher Richtung und nähert sich sehr dem Hohenemser Landgraben, biegt dann aber nach Norden ab und mündet etwa 1,5 Kilometer nördlich der Straße Dornbirn-Lustenau in den Rheintal-Binnenkanal. Wie schon erwähnt, hieß der Hohenemser Landgraben früher Friedgraben. Sowohl die Namen Friedgraben als auch Landgraben wurden für Bäche verwendet, die in friedlicher Vereinbarung als Grenzgräben zwischen den Anrainergemeinden festgelegt und gegenseitig anerkannt wurden.

Quelle: Kulturkreis Hohenems

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