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Die Straßen in Vorarlberg werden immer mehr zum Verkaufsstand

In der Bregenzer Innenstadt wird die Straßenzeitung "marie" verkauft.
In der Bregenzer Innenstadt wird die Straßenzeitung "marie" verkauft. ©Privat
Bregenz. Immer mehr - vornehmlich Menschen aus Osteuropa - verkaufen in Vorarlberg Straßenzeitungen . Viele Menschen empfinden das jedoch als nervig und aufdringlich, vor allem wenn sie in Cafés oder vor Supermärkten verkauft werden.

Ein Spaziergang durch Bregenz verdeutlicht wie viele unterschiedliche Zeitungsverkäufer unterwegs sind. Bei einem Lokalaugenschein in der Bregenzer Fußgängerzone zählten wir neun Verkäufer allein zwischen Kaiserstraße und dem Kornmesser am Kornmarktplatz. “Das ist einfach nervig”, sagt uns ein Mann.

Gäste fühlen sich bedrängt

Straßenverkäuferneu
Straßenverkäuferneu
Viele Vorarlberger fühlen sich gestört, vor allem wenn die Zeitschriften innerhalb eines Cafés verkauft werden. “Unsere Gäste wollen in aller Ruhe ihren Kaffee genießen und werden von den Verkäufern nahezu bedrängt”, erklärt uns eine Kellnerin in der Bregenzer Kaiserstraße. “Bis zu vier Mal täglich muss ich die Straßenverkäufer wieder wegschicken”, erläutert ein Mitarbeiter eines weiteren Lokals. “Es ist eine Katastrophe.”

Geschäftsschädigendes Verhalten

horst-spitzhofer-polizei-vorarlberg
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In allen befragten Lokalitäten empfindet man das Verhalten der Straßenverkäufer als geschäftsschädigend, öffentlich will das allerdings niemand aussprechen. Laut Polizeisprecher Horst Spitzhofer ist die Vorgenhsweise der Verkäufer in Vorarlberg jedoch grundsätzlich erlaubt. Die Gastgärten sind innerhalb der Fußgängerzone Teil des öffentlichen Raums. Problematisch wird es erst dann, wenn die Zeitung als Bettelhilfe missbraucht wird oder Kinder mit im Spiel sind.

Mit der Situation alles andere als glücklich

Robert Thoma
Robert Thoma
Die
Vorarlberger Straßenzeitung ist die Zeitschrift “marie”. Aus eigener Beobachtung und Meldungen sei ihnen das Problem der vielen Verkäufer durchaus bekannt. Das Team der Zeitung ist mit der aktuellen Situation jedoch “alles andere als glücklich,” bedauert Mitbegründer und Obmann Robert Thoma. “Wir wollen den Leuten ja nicht auf die Nerven gehen.” Alle Straßenverkäufer würden für den Verkauf geschult und lernen Verhaltensregeln. Anschließend bekommen sie einen Ausweis und werden einem Standort zugeteilt.

Nur offizielle Mitarbeiter dürfen verkaufen

Laut Thoma gibt es viele Notleidende, die ohne Ausweis und inoffiziell die Zeitung verkaufen. Nach Erkundigungen bei der Stadt Bregenz handle es sich in all ihnen bekannten Fällen um keine offiziellen “marie”-Verkäufer. Man habe aber kaum eine Handhabe, bedauert Thoma. Er bittet nur von offiziellen Verkäufern mit Ausweis die Zeitung zu erwerben.

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