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"Die Partei": Der Vorarlberger Marcel Hintner will die Politik aufmischen

©Die Partei
Pascal Pletsch (VOL.AT) pascal.pletsch@russmedia.com
Schwarzach/Wien - Seine ersten politischen Erfahrungen sammelte Marcel Hintner, Generalsekretär von "Die Partei", bei den Jungen Grünen. "Hier habe ich gelernt was es heißt machtgeil und autoritär zu sein", so der Jungpolitiker der nun gemeinsam mit seinem Team Österreich erobern will.

Für sein Studium der Politikwissenschaften zog der 20-jährige Vorarlberger nach Wien, von wo aus er nun mit “Die Partei” die Politiklandschaft in Österreich aufmischen will.

Satirepartei im EU Parlament

Bekannt ist “Die Partei” nicht zuletzt seit der letzten EU Wahl. Dort schaffte der Spitzenkandidat Martin Sonneborn in Deutschland sogar den Einzug ins Europaparlament. An sich schon bemerkenswert, umso mehr jedoch wenn man sich das Parteiprogramm genauer ansieht.

So finden sich dort unter anderem die Forderung nach einer “Faulenquote” bei Führungspositionen, den Artenschutz für Grünen-Politiker sowie den Bau einer Mauer um die Schweiz. Gegründet wurde “Die Partei” 2004 von Redakteuren des Satire Magazins Titanic als Partei mit satirischem Charakter.

Drei Punkte Programm für Österreich

Parteiprogramm gibt es bei den Neulingen in der österreichischen Parteienlandschaft keines. Da sich ohnehin keine Partei an ihr Programm halte, werde man die Wähler nach der Wahl befragen, was denn umgesetzt werden solle, erklärt Hintner.

Allerdings gebe es sehr wohl drei Punkte die man von Anfang an vehement umsetzen will. So fordert “Die Partei” die Einführung von Zwangshomoehen, eine Schwulenquote in österreichischen Schulklassen sowie ein staatlich gefördertes schwules Jahr.

“Das dritte Zeitalter”

Gegründet wurde der österreichische Ableger nicht ganz ungewollt am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober 2014. Großes Ziel war politische Inkorrektheit, und das dann auch bis in die letzte Konsequenz. Bei Themen wie “Wir sind die einzige deutsche Partei, die sich nach 1938 wieder um dieses Land bemüht” und “Schrecklicher Verdacht: War Hitler Antisemit?” überrascht die Nazi-Anspielung vom “Neubeginn des dritten Zeitalters” dann auch nicht mehr wirklich.

Superwahlkampfjahr 2015

In sechs Bundesländern finden 2015 Wahlen statt und “Die Partei” will bei allen Wahlen – so auch bei den Gemeindevertretungswahlen in Vorarlberg – antreten. “Wir wollen die Macht in Österreich übernehmen”, erklärt Hintner. Der Jungpolitiker stellt auch gleich klar, dass man natürlich von der Mutterpartei in Deutschland gelenkt werde. “Wir sind nur die Marionetten und warten darauf, dass Österreich und Deutschland wieder gemeinsam in eine Zukunft gehen.”

Kein Wunder also, dass der deutsche Partei-Gründer Martin Sonneborn in seiner Grußbotschaft auf dem Gründungsparteitag seine Rolle so definiert: “Ich bin die deutsche Antwort auf Adolf Hitler.”

Der Partei-Nachwuchs firmiert als “Hintner-Jugend”, benannt nach dem deutschen Parteimitglied Thomas Hintner. Die Namensgleichheit mit Marcel Hintner ist Zufall. Auch deren Leitspruch ist, wie könnte es anders sein, vom Dritten Reich inspiriert – und ist gleichzeitig weit davon entfernt, dieses ernst zu nehmen. So müsse die Hintner-Jugend “an Körper und Geist ertüchtigt werden, hart wie Leder, zäh wie die Memel und flink wie die deutsche Eiche” sein.

Zum Nachhören: Gründungskonvent “Die Partei”

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