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Die Opfer des Nationalsozialismus: Karoline Redler aus Bregenz

©Meinrad Pichler
Dornbirn - Anlässlich des 75. Jahrestags der Novemberpogrome zeigen wir neun beispielhafte Schicksale Vorarlberger Opfer des Nationalsozialismus auf. Karoline Redler war eine geachtete Bregenzer Geschäftsfrau, bis sie in einem dreiminüten Prozess zum Tode verurteilt wurde.
Karoline Redlers Schicksal
Vielfältige Biographien
75 Jahre Novemberprogrome
Nationalsozialismus in Vorarlberg
Samuel Spindlers Schicksal
Familie Turteltaub aus Dornbirn
Kommandant Hugo Lunardon
Zollkommandant Hugo Paterno
Volksanwalt Johann August Malin
Wehrdienstverweigerer Volkmann
Hüttenwirt Franz Josef Gstrein

1883 in eine wohlhabende Bregenzer Familie hineingeboren, heiratete Karoline Schwärzler den Modegeschäftsbesitzer Roland Redler. Bis zur Zwangsauflösung 1938 setzte sich die dreifache Mutter und Geschäftsfrau als Vorarlberger Obfrau der “Guta-Organisation”, dem Verband christlichsozialen Frauen, für Bedürftige und Hungernde ein. Auch nach dem Anschluss ließ Redler keinen Zweifel an ihrer religiösen und politischen Überzeugungen.

Hinrichtung als Exempel

Im August 1943 ließ sich die Geschäftsfrau in einem Hohenemser Wartezimmer zu kritischen Äußerungen hinreißen und wurde denunziert und vorübergehend festgenommen. Nach dem Attentatsversuch am 20. Juli 1944 statuierten die Nationalsozialisten im gesamten Reich ein Exempel, auch Redler wurde wieder verhaftet und nach Wien überstellt. Nach einem dreiminütigen Prozess wurde sie aufgrund von Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt und mit dem Fallbeil hingerichtet.

Neunteilige Serie

Anlässlich des 75. Jahrestages stellen VOL.AT und der Historiker Meinrad Pichler in einer neunteiligen Serie Vorarlberger Schicksale von Opfern des Nationalsozialismus vor. Der Autor von “Nationalsozialismus in Vorarlberg – Opfer, Täter, Gegner” berichtet bis zum 10. November vom Schicksal neun beispielhafter Personen, die unter dem Nationalsozialismus den Tod fanden.

Pogrome 1938: Vortrag von Meinrad Pichler

12. November 2013: Wie aus Nachbarn Feinde werden

Veranstaltungsort: Evangelischer Gemeindesaal Bregenz
Beginn: 19:30 Uhr, Bregenz

Im Rahmen der Ökumenischen Gespräche 2013, Bregenz spricht der Historiker Meinrad Pichler im Gedenken an die Novemberpogrome 1938 darüber, „Wie aus Nachbarn Feinde werden”. Dabei wird er auf die Ursachen eingehen, die damals dazu geführt haben. Er wird ferner der Frage nachgehen, wie es dazu kommen konnte, dass so viele ÖsterreicherInnen TäterInnen wurden. Aber auch auf Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit wird er Bezug nehmen.

Weitere Informationen: evang-kirche-bregenz.at, Eintritt frei(willige Spende)

Alle Veranstaltungen anlässlich des Gedenktages im Überblick.

Die gesamte Serie:

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